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Kalbträger (Moschophoros)
Name: Kalbträger (Moschophoros) Catalogue number: 1 Description:
Eine unterlebensgroße aufrechtstehende bekleidete männliche Figur, die an den Schultern ein Kalb trägt. Es fehlen: Nase, Kinn, vorderer Teil des linken Oberschenkels, beide Unterschenkel und beide Handrücken. Der rechte Vorderfuß ist noch erhalten. Beim Kalb fehlt das rechte Ohr. Die Figur und das Kalb sind unterlebensgroß dargestellt. Der Mann trägt ein dünnes Gewand, das eng am Körper anliegt, an den Zipfeln sind kleine Borten angebracht. Der Körper ist kräftig gebaut, die Bauch- und die Armmuskeln sind betont. Seine Arme hält der Mann eng am Körper, in den Händen hält er die Hufe des Kalbs fest. Das Kalb wendet den Kopf nach vorn, sodass es auf der Kopfhöhe des Mannes ist, sein linkes Ohr ist auch mit dem Kopf des Mannes verbunden. Durch diese Haltung und das eng anliegende Gewand, wirkt die Figur einheitlich. Der Blick des Mannes ist nach vorne gerichtet, in den Augenäpfeln sind tiefe Vertiefungen, die Augen sind dabei breit geöffnet. Die Mundwinkel sind leicht nach oben gezogen. Der Mann trägt einen Bart und lange Haare, die an der Stirn in zwei Reihen perlenartig gestaltet sind. Darüber liegt ein Haarband auf. An den Seiten hinter den Ohren verlaufen die Haare in langen Perlensträhnen bis zur Schulter. Jeweils drei auf jeder Seite. Die Basis ist monumental und von allen Seiten nur groß gearbeitet, nur die obere Kante an der Front, wo die Inschrift angebracht ist, ist geglättet worden. Original AO: Athen, Akropolis-Museum, Inv. 624 Original LO:
Athen, Akropolis, Perserschutt, südliches Mauerende des Gebäudes IV (heutiger Standort des Akropolis-Museums), in 1866. Die Basis war in die antiken Mauer an der SO Ecke der Akropolis eingebaut. Original inscription:
[Ῥ]όνβος ⋮ ἀνέθεκεν ⋮ ℎο Πάλο (Rh)ovbos hat [mich] geweiht, der Sohn des Palos. DAA 59 A. E. Raubitschek, Dedications from the Athenian Akropolis (Cambridge 1949). Original date: Um 570 v. Chr. Interpretation and historical context:
Eine Votivstatue für die Göttin Athena aus dem hymmetischen Marmor. Sie zeigt einen Mann, der das Kalb zum Opfer trägt. Das Motiv des Opferträgers ist in der Großplastik selten vorzufinden (Stemmer 1995, 150), war aber noch vor der Zeit dieser Figur bekannt. In der Forschung hat diese Figur den Eindruck eines frommen, gesunden, starken und glücklichen Mannes hinterlassen, der es sich leisten kann, ein Kalb zu opfern. Geweiht wurde die Statue laut Inschrift von einem Rhombos, Sohn des Palos. Die ersten beiden Buchstaben des Namen Rhombos fehlen, daher hypothetisch ergänzt. Dies ist die älteste bekannte Weihinschrift von der Akropolis. Der genaue Aufstellungsort der Statue ist nicht bekannt, Schiering (1958, 3f) nimmt an, dass die Statue in der Nähe des Altares aufgestellt gewesen sein könnte. Comparison:
Kleinplastische Bronzestatuette aus Kreta, 7. Jh. v. Chr. (Berlin, SM 7477) zeigt eine männliche Figur, die ähnlich dem Kalbträger, auf den Schultern einen Widder trägt; ähnl. Kalbträger vom Lykaion in Arkadien, 540/520 v. Chr. (Athen, NM 13053) Zu arkadischen Bronzestatuetten von Opferträgern vgl. W. Lamb 1925/26. Röm. Kopie des Hermes mit Widder auf den Schul-tern, 5. Jh. v. Chr. (Rom, Museo Barracco 83). Literature:
K. Servi, The Acropolis. The Acropolis Museum (Athen 2011) 123. M. S. Brouskari, Musée de L’Acropole. Catalogue Descriptif (Athen 1974) 41, Fig. 57-58. K. Stemmer (Hrsg.), Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur. Ausstellungskatalog Berlin (Berlin 1995) 150f, Kat. B 27. W. Schiering, Der Kalbträger (Bremen 1958). F. Winter, Der Kalbträger und seine kunstgeschichtliche Stellung, AM 13, 1888, 113-136. W. Lamb, Arcadian Bronze Statuettes, BSA 27, 1925/26, 133-149. R. Lullies, Griechische Plastik. Von den Anfängen bis zum Beginn der römischen Kaiserzeit (München 1979) 50f, Abb. 28-29. H. Schrader (Hrsg.), Die archaischen Marmorbildwerke der Akropolis (Frankfurt am Main 1969) 278-281; Kat. 409; Abb. 324-325; Taf. 153-154.
Eine unterlebensgroße aufrechtstehende bekleidete männliche Figur, die an den Schultern ein Kalb trägt. Es fehlen: Nase, Kinn, vorderer Teil des linken Oberschenkels, beide Unterschenkel und beide Handrücken. Der rechte Vorderfuß ist noch erhalten. Beim Kalb fehlt das rechte Ohr. Die Figur und das Kalb sind unterlebensgroß dargestellt. Der Mann trägt ein dünnes Gewand, das eng am Körper anliegt, an den Zipfeln sind kleine Borten angebracht. Der Körper ist kräftig gebaut, die Bauch- und die Armmuskeln sind betont. Seine Arme hält der Mann eng am Körper, in den Händen hält er die Hufe des Kalbs fest. Das Kalb wendet den Kopf nach vorn, sodass es auf der Kopfhöhe des Mannes ist, sein linkes Ohr ist auch mit dem Kopf des Mannes verbunden. Durch diese Haltung und das eng anliegende Gewand, wirkt die Figur einheitlich. Der Blick des Mannes ist nach vorne gerichtet, in den Augenäpfeln sind tiefe Vertiefungen, die Augen sind dabei breit geöffnet. Die Mundwinkel sind leicht nach oben gezogen. Der Mann trägt einen Bart und lange Haare, die an der Stirn in zwei Reihen perlenartig gestaltet sind. Darüber liegt ein Haarband auf. An den Seiten hinter den Ohren verlaufen die Haare in langen Perlensträhnen bis zur Schulter. Jeweils drei auf jeder Seite. Die Basis ist monumental und von allen Seiten nur groß gearbeitet, nur die obere Kante an der Front, wo die Inschrift angebracht ist, ist geglättet worden. Original AO: Athen, Akropolis-Museum, Inv. 624 Original LO:
Athen, Akropolis, Perserschutt, südliches Mauerende des Gebäudes IV (heutiger Standort des Akropolis-Museums), in 1866. Die Basis war in die antiken Mauer an der SO Ecke der Akropolis eingebaut. Original inscription:
[Ῥ]όνβος ⋮ ἀνέθεκεν ⋮ ℎο Πάλο (Rh)ovbos hat [mich] geweiht, der Sohn des Palos. DAA 59 A. E. Raubitschek, Dedications from the Athenian Akropolis (Cambridge 1949). Original date: Um 570 v. Chr. Interpretation and historical context:
Eine Votivstatue für die Göttin Athena aus dem hymmetischen Marmor. Sie zeigt einen Mann, der das Kalb zum Opfer trägt. Das Motiv des Opferträgers ist in der Großplastik selten vorzufinden (Stemmer 1995, 150), war aber noch vor der Zeit dieser Figur bekannt. In der Forschung hat diese Figur den Eindruck eines frommen, gesunden, starken und glücklichen Mannes hinterlassen, der es sich leisten kann, ein Kalb zu opfern. Geweiht wurde die Statue laut Inschrift von einem Rhombos, Sohn des Palos. Die ersten beiden Buchstaben des Namen Rhombos fehlen, daher hypothetisch ergänzt. Dies ist die älteste bekannte Weihinschrift von der Akropolis. Der genaue Aufstellungsort der Statue ist nicht bekannt, Schiering (1958, 3f) nimmt an, dass die Statue in der Nähe des Altares aufgestellt gewesen sein könnte. Comparison:
Kleinplastische Bronzestatuette aus Kreta, 7. Jh. v. Chr. (Berlin, SM 7477) zeigt eine männliche Figur, die ähnlich dem Kalbträger, auf den Schultern einen Widder trägt; ähnl. Kalbträger vom Lykaion in Arkadien, 540/520 v. Chr. (Athen, NM 13053) Zu arkadischen Bronzestatuetten von Opferträgern vgl. W. Lamb 1925/26. Röm. Kopie des Hermes mit Widder auf den Schul-tern, 5. Jh. v. Chr. (Rom, Museo Barracco 83). Literature:
K. Servi, The Acropolis. The Acropolis Museum (Athen 2011) 123. M. S. Brouskari, Musée de L’Acropole. Catalogue Descriptif (Athen 1974) 41, Fig. 57-58. K. Stemmer (Hrsg.), Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur. Ausstellungskatalog Berlin (Berlin 1995) 150f, Kat. B 27. W. Schiering, Der Kalbträger (Bremen 1958). F. Winter, Der Kalbträger und seine kunstgeschichtliche Stellung, AM 13, 1888, 113-136. W. Lamb, Arcadian Bronze Statuettes, BSA 27, 1925/26, 133-149. R. Lullies, Griechische Plastik. Von den Anfängen bis zum Beginn der römischen Kaiserzeit (München 1979) 50f, Abb. 28-29. H. Schrader (Hrsg.), Die archaischen Marmorbildwerke der Akropolis (Frankfurt am Main 1969) 278-281; Kat. 409; Abb. 324-325; Taf. 153-154.
Collection: Plaster casting collection
The collection, which looks back on over 100 years of history, includes famous works of ancient sculpture, plaster casts of ancient sculptures, plastic relief models, portraits and cabaret from a period that extends from the Greek archaic era to the Classical and Hellenistic periods to the Roman period. The collection focuses on Greek and Hellenistic sculptures as well as Roman portraits
Contact:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Faculty of Humanities
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Phone: +49 40 42838-9037
E-mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de