FUNDus!
Athena Lemnia (mit Kopf)
Name: Athena Lemnia (mit Kopf) Catalogue number: 17 Description:
Eine leicht überlebensgroße, aufrecht stehene bekleidete weibliche Figur auf einer abgerundeten Plinthe. Ihr Kopf ist nach rechts und leicht nach unten gerichtet. Das Gesicht ist glatt, das Kinn abgerundet, keine Alterszüge zu sehen. Die Augenhöhlen sind hohl. Die Haartracht ist symmetrisch angelegt: vom Mittelscheitel aus verläuft das Haar in Lockensträhnen, es wird von einem Stirnband festgehalten, sodass die Strähnen an der Stirn nach hinten geführt werden. Sie rahmen bogenförmig die Stirn ein, sie wirkt dadurch niedriger. Aus dem erhaltenen Armansatz an der linken Schulter ist zu erkennen, dass der Arm angehoben und nach links gestreckt war, rechts lag zumindest der Oberarm eng am Körper. Die Figur trägt einen Peplos auf dem eine Ägis schräg von der rechten Schulter anliegt. Der Peplos und die Ägis sind mit einem schmalen Gürtel in der Mitte des Oberkörpers gegürtet. Der linke Spielbeinfuß ist leicht nach links versetzt, und die Konturen des Spielbeins sind leicht durch die Faltenführung des Peplos angedeutet. Der Peplos fällt in geraden Falten bis zu den Zehen der Figur, sie trägt Sandalen auf hoher Sohle. Die Ägis umfasst eng den Torso und ein Teil des Peplos im Bereich der linken Achsel überlappt ein wenig die Schlangenhaut, um die Bewegung des Arms nicht einzuschränken. Unter der linken Brust ist auf der Ägis ein Gorgoneion abgebildet. Entlang des rechten Beins, wo die beiden Peplos-Enden sich treffen, ist der Faltenfall der Säume fast identisch, jedoch nicht symmetrisch. Original AO:
Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Albertinum), Inv. Hm 49, Kopf in Bologna, Museo Civico, Inv. G 1060. Original LO: Unbekannt, 1728 aus der Sammlung Albani in Rom erworben. Original sources:
Paus. 1, 28, 2; Luk. Imagines 4-6; Plinius nat. 34.54 (erwähnt eine Bronzestatue der Athena von Pheidias). Original date: Griechisches Original um 450-440 v. Chr.; Röm. Kopie 1. Jh. n. Chr. Interpretation and historical context:
Es handelt sich um eine römische Marmorkopie des griechischen bronzenen Weihgeschenks an Athena; gestiftet von auf Lemnos lebenden Athenern und von Pheidias geschaffen. Aufgestellt wurde das Original auf der Athener Akropolis nordwestlich des Parthenon. Eine helmlose Athena stellte eine Besonderheit unter den Abbildungen der Göttin dar. Die Lemnia soll ihren Helm in der rechten Hand gehalten haben, zu welcher Seite sich auch ihr Blick richtet (Rek. Dresden, Inv. ZV 3278; siehe Athena Typus Dresden-Bologna in Schröder 2009, 144). Daher wird dieses Abbild in den Kontext der friedlichen perikleischen Politik gebracht (Knoll 1993). Passt mit dem Kopf in Bologna (augusteisch) Bologna, Museo Civico, Inv. G 1060. Der Kopf war speziell zum Einsetzen in einen Körper getrennt gearbeitet (Stemmer 1995, 182). Die helmhaltende Athena kommt bei den Darstellungen vor, in denen die Göttin Heroen bei ihren Aufgaben beisteht (Kunisch 1974). Infolgedessen soll auch die Lemnia den ausreisenden Athener bei ihrer Aufgabe neue Siedlung zu gründen, Beistand leisten. Comparison:
Beide Repliken sind in der Ausführung und Maßen gleich, wenige stilistische Unterschiede. In Kassel befindet sich noch eine Replik des Torsos (Schloss Wilhelmshöhe, Inv. Sk 2), die sich aufgrund der elaborierten Gestaltung der Ägis und weiteren Gewandelementen dem Bronzeoriginal annähert (Gercke 2007, 55). Zum Typus der helmhaltenden Athena in der Vasenmalerei vgl. Katalog in Kunisch 1974, Taf. 40-48; Steinhart 2000 Abb. 5. Athena (Büste) mit daneben abgebildeten Helm ist ebenso auf Gemmen dargestellt (Sard Berlin, Coll. Dressel Inv. 256; vgl. Steinhart 2000). Literature:
K. Knoll, Die Antiken im Albertinum. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Skulpturensammlung (Mainz 1993)16 Kat. 2. P. Herrmann, Verzeichnis der antiken Original-Bildwerke (Dresden 1915) 17, Kat. 49, Abb. 49. K. Stemmer (Hrsg.), Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur. Ausstellungskatalog Berlin (Berlin 1995) 182ff, Kat. B 45. S. F. Schröder (Hrsg.), Verwandelte Götter. Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden (Dresden 2009) 144-148 Kat. 3. N. Kunisch, Zur helmhaltenden Athena, AM 89, 1974, 85-104, Taf. 40-48. H. J. Hartswick, The Athena Lemnia Reconsidered, AJA 87, 1983, 335-346, Pl. 42-46. U. Schmidt (Hrsg.), Apollon und Athena: Klassische Götterstatuen in Abgüssen und Rekonstruktionen (Kassel 1991). P. Gercke – N. Zimmermann-Elseify, Antike Steinskulpturen und neuzeitliche Nachbildungen in Kassel. Bestandskatalog (Mainz 2007) 51-55, Abb. 5.1-5.4. Typ Dresden-Kassel. M. Steinhart, Athena Lemnia, Athen und Lemnos, AA 2000, 377-385.
Eine leicht überlebensgroße, aufrecht stehene bekleidete weibliche Figur auf einer abgerundeten Plinthe. Ihr Kopf ist nach rechts und leicht nach unten gerichtet. Das Gesicht ist glatt, das Kinn abgerundet, keine Alterszüge zu sehen. Die Augenhöhlen sind hohl. Die Haartracht ist symmetrisch angelegt: vom Mittelscheitel aus verläuft das Haar in Lockensträhnen, es wird von einem Stirnband festgehalten, sodass die Strähnen an der Stirn nach hinten geführt werden. Sie rahmen bogenförmig die Stirn ein, sie wirkt dadurch niedriger. Aus dem erhaltenen Armansatz an der linken Schulter ist zu erkennen, dass der Arm angehoben und nach links gestreckt war, rechts lag zumindest der Oberarm eng am Körper. Die Figur trägt einen Peplos auf dem eine Ägis schräg von der rechten Schulter anliegt. Der Peplos und die Ägis sind mit einem schmalen Gürtel in der Mitte des Oberkörpers gegürtet. Der linke Spielbeinfuß ist leicht nach links versetzt, und die Konturen des Spielbeins sind leicht durch die Faltenführung des Peplos angedeutet. Der Peplos fällt in geraden Falten bis zu den Zehen der Figur, sie trägt Sandalen auf hoher Sohle. Die Ägis umfasst eng den Torso und ein Teil des Peplos im Bereich der linken Achsel überlappt ein wenig die Schlangenhaut, um die Bewegung des Arms nicht einzuschränken. Unter der linken Brust ist auf der Ägis ein Gorgoneion abgebildet. Entlang des rechten Beins, wo die beiden Peplos-Enden sich treffen, ist der Faltenfall der Säume fast identisch, jedoch nicht symmetrisch. Original AO:
Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Albertinum), Inv. Hm 49, Kopf in Bologna, Museo Civico, Inv. G 1060. Original LO: Unbekannt, 1728 aus der Sammlung Albani in Rom erworben. Original sources:
Paus. 1, 28, 2; Luk. Imagines 4-6; Plinius nat. 34.54 (erwähnt eine Bronzestatue der Athena von Pheidias). Original date: Griechisches Original um 450-440 v. Chr.; Röm. Kopie 1. Jh. n. Chr. Interpretation and historical context:
Es handelt sich um eine römische Marmorkopie des griechischen bronzenen Weihgeschenks an Athena; gestiftet von auf Lemnos lebenden Athenern und von Pheidias geschaffen. Aufgestellt wurde das Original auf der Athener Akropolis nordwestlich des Parthenon. Eine helmlose Athena stellte eine Besonderheit unter den Abbildungen der Göttin dar. Die Lemnia soll ihren Helm in der rechten Hand gehalten haben, zu welcher Seite sich auch ihr Blick richtet (Rek. Dresden, Inv. ZV 3278; siehe Athena Typus Dresden-Bologna in Schröder 2009, 144). Daher wird dieses Abbild in den Kontext der friedlichen perikleischen Politik gebracht (Knoll 1993). Passt mit dem Kopf in Bologna (augusteisch) Bologna, Museo Civico, Inv. G 1060. Der Kopf war speziell zum Einsetzen in einen Körper getrennt gearbeitet (Stemmer 1995, 182). Die helmhaltende Athena kommt bei den Darstellungen vor, in denen die Göttin Heroen bei ihren Aufgaben beisteht (Kunisch 1974). Infolgedessen soll auch die Lemnia den ausreisenden Athener bei ihrer Aufgabe neue Siedlung zu gründen, Beistand leisten. Comparison:
Beide Repliken sind in der Ausführung und Maßen gleich, wenige stilistische Unterschiede. In Kassel befindet sich noch eine Replik des Torsos (Schloss Wilhelmshöhe, Inv. Sk 2), die sich aufgrund der elaborierten Gestaltung der Ägis und weiteren Gewandelementen dem Bronzeoriginal annähert (Gercke 2007, 55). Zum Typus der helmhaltenden Athena in der Vasenmalerei vgl. Katalog in Kunisch 1974, Taf. 40-48; Steinhart 2000 Abb. 5. Athena (Büste) mit daneben abgebildeten Helm ist ebenso auf Gemmen dargestellt (Sard Berlin, Coll. Dressel Inv. 256; vgl. Steinhart 2000). Literature:
K. Knoll, Die Antiken im Albertinum. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Skulpturensammlung (Mainz 1993)16 Kat. 2. P. Herrmann, Verzeichnis der antiken Original-Bildwerke (Dresden 1915) 17, Kat. 49, Abb. 49. K. Stemmer (Hrsg.), Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur. Ausstellungskatalog Berlin (Berlin 1995) 182ff, Kat. B 45. S. F. Schröder (Hrsg.), Verwandelte Götter. Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden (Dresden 2009) 144-148 Kat. 3. N. Kunisch, Zur helmhaltenden Athena, AM 89, 1974, 85-104, Taf. 40-48. H. J. Hartswick, The Athena Lemnia Reconsidered, AJA 87, 1983, 335-346, Pl. 42-46. U. Schmidt (Hrsg.), Apollon und Athena: Klassische Götterstatuen in Abgüssen und Rekonstruktionen (Kassel 1991). P. Gercke – N. Zimmermann-Elseify, Antike Steinskulpturen und neuzeitliche Nachbildungen in Kassel. Bestandskatalog (Mainz 2007) 51-55, Abb. 5.1-5.4. Typ Dresden-Kassel. M. Steinhart, Athena Lemnia, Athen und Lemnos, AA 2000, 377-385.
Collection: Plaster casting collection
The collection, which looks back on over 100 years of history, includes famous works of ancient sculpture, plaster casts of ancient sculptures, plastic relief models, portraits and cabaret from a period that extends from the Greek archaic era to the Classical and Hellenistic periods to the Roman period. The collection focuses on Greek and Hellenistic sculptures as well as Roman portraits
Contact:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Faculty of Humanities
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Phone: +49 40 42838-9037
E-mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de