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Sterbende Niobide
Name: Sterbende Niobide Inventarnummer: 61 Beschreibung:
Es handelt sich um eine leicht unterlebensgroße weibliche Statue. Ihr Körper ist nach rechts gedreht, sie ist mit dem linken Knie fast zu Boden gesunken, auf dem fehlenden Fuß würde sie sich abstützen. Mit dem rechten Arm greift sie hinter den Kopf nach unten, mit dem linken greift sie hinter dem Rücken nach oben, sodass die Hände sich fast treffen. Alle Finger der rechten Hand fehlen. Der flache linke Handrücken drückt den Mantel zum Körper und er fällt nach unten zum linken Unterschenkel. Vom Rücken ausgehend, umhüllt der Mantel vollständig das rechte Bein bis zum Vorderfuß. Er fällt in schrägen Falten zwischen die Beine und verbreitet sich über die gesamte Front des Felsens, auf dem die Statue aufgestellt ist. Der Blick der Figur ist nach oben gerichtet. Die Figur trägt Mittelscheitel, die welligen Haare sind am Hinterkopf zusammengebunden und von einem breiten Haarband zusammengehalten. Das Gesicht ist faltenlos, der Mund leicht geöffnet. Original AO: Rom, Palazzo Massimo alle Terme, Inv. 72274. Original FO: Rom, Gärten des Sallust, 1906. Original Schriftquellen: Plin. nat. 36, 28. Original Datierung: 450-425 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Diese Statue wird als ein Abbild einer Tochter der Niobe interpretiert, die von einem Pfeil des Apollon oder der Artemis getroffen wurde (Stiftloch im Rücken) (Paribeni 1932, 170; Helbig 1969, 195). Niobe erzürnte die Göttin Leto, indem sie prahlte mehr Kinder zu gebären, als diese. Darauf töteten die Kinder der Leto, Artemis und Apollon, Niobe und ihre Kinder mit Pfeilen. Paribeni 1953, Taf. 9 sowie Helbig, 1969, 196 vermuten, dass die Statue als ein griechisches Original ist und zum Giebelschmuck eines Tempels gehörte. Es wird vermutet, dass der Bildhauer von der Tragödie „Niobe“ des Aischylos inspiriert worden war, da um 440 v. Chr. die Blütezeit der griechischen Tragödie gewesen ist (Helbig 1969, 196). Plinius schreibt, dass die Niobidenkinder von Skopas oder Praxiteles für den Tempel des Apollon Sosianus auf dem Marsfeld in Rom geschaffen hatte. Vergleich:
Der Kopf und die Haartracht im Typus des Kopfes einer Göttin in Rom, Thermenmuseum, Inv. 610. Literatur:
R. Pariberni, Le Terme di Diocleziano e il Museo Nazionale Romano (Rom 1931) 170, Kat. 454. R. Paribeni, Das Römische Nationalmuseum in den Diokletiansthermen (Mailand vor 1953) Taf. 9. W. Helbig, Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom. Die Staatlichen Sammlungen III (Tübingen 1969) 195-197, Kat. 2279. E. La Rocca, Amazzonomachia. Le sculture frontonali del tempio die Apollo Sosiano (Rom 1985) Taf. 39. A. Giuliano (Hrsg.), Museo Nazionale Romano. Le Sculture I, 1 (Rom 1979) 176-179, Kat. 116, Abb. 116. D. Kreikenbom, Der Reiche Stil, in: P. C. Bol (Hrsg.), Die Geschichte der Antiken Bildhauerkunst II. Klassische Plastik (Mainz 2004) 185-258, Abb. 191 a-d.
Es handelt sich um eine leicht unterlebensgroße weibliche Statue. Ihr Körper ist nach rechts gedreht, sie ist mit dem linken Knie fast zu Boden gesunken, auf dem fehlenden Fuß würde sie sich abstützen. Mit dem rechten Arm greift sie hinter den Kopf nach unten, mit dem linken greift sie hinter dem Rücken nach oben, sodass die Hände sich fast treffen. Alle Finger der rechten Hand fehlen. Der flache linke Handrücken drückt den Mantel zum Körper und er fällt nach unten zum linken Unterschenkel. Vom Rücken ausgehend, umhüllt der Mantel vollständig das rechte Bein bis zum Vorderfuß. Er fällt in schrägen Falten zwischen die Beine und verbreitet sich über die gesamte Front des Felsens, auf dem die Statue aufgestellt ist. Der Blick der Figur ist nach oben gerichtet. Die Figur trägt Mittelscheitel, die welligen Haare sind am Hinterkopf zusammengebunden und von einem breiten Haarband zusammengehalten. Das Gesicht ist faltenlos, der Mund leicht geöffnet. Original AO: Rom, Palazzo Massimo alle Terme, Inv. 72274. Original FO: Rom, Gärten des Sallust, 1906. Original Schriftquellen: Plin. nat. 36, 28. Original Datierung: 450-425 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Diese Statue wird als ein Abbild einer Tochter der Niobe interpretiert, die von einem Pfeil des Apollon oder der Artemis getroffen wurde (Stiftloch im Rücken) (Paribeni 1932, 170; Helbig 1969, 195). Niobe erzürnte die Göttin Leto, indem sie prahlte mehr Kinder zu gebären, als diese. Darauf töteten die Kinder der Leto, Artemis und Apollon, Niobe und ihre Kinder mit Pfeilen. Paribeni 1953, Taf. 9 sowie Helbig, 1969, 196 vermuten, dass die Statue als ein griechisches Original ist und zum Giebelschmuck eines Tempels gehörte. Es wird vermutet, dass der Bildhauer von der Tragödie „Niobe“ des Aischylos inspiriert worden war, da um 440 v. Chr. die Blütezeit der griechischen Tragödie gewesen ist (Helbig 1969, 196). Plinius schreibt, dass die Niobidenkinder von Skopas oder Praxiteles für den Tempel des Apollon Sosianus auf dem Marsfeld in Rom geschaffen hatte. Vergleich:
Der Kopf und die Haartracht im Typus des Kopfes einer Göttin in Rom, Thermenmuseum, Inv. 610. Literatur:
R. Pariberni, Le Terme di Diocleziano e il Museo Nazionale Romano (Rom 1931) 170, Kat. 454. R. Paribeni, Das Römische Nationalmuseum in den Diokletiansthermen (Mailand vor 1953) Taf. 9. W. Helbig, Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom. Die Staatlichen Sammlungen III (Tübingen 1969) 195-197, Kat. 2279. E. La Rocca, Amazzonomachia. Le sculture frontonali del tempio die Apollo Sosiano (Rom 1985) Taf. 39. A. Giuliano (Hrsg.), Museo Nazionale Romano. Le Sculture I, 1 (Rom 1979) 176-179, Kat. 116, Abb. 116. D. Kreikenbom, Der Reiche Stil, in: P. C. Bol (Hrsg.), Die Geschichte der Antiken Bildhauerkunst II. Klassische Plastik (Mainz 2004) 185-258, Abb. 191 a-d.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de