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Sog Tauschwestern, Figuren L, M
Name: Sog Tauschwestern, Figuren L, M Inventarnummer: 64 Beschreibung:
Es handelt sich um zwei überlebensgroße bekleidete weibliche Figuren. Die Linke ist sitztend und sich leicht nach vorne beugend dargestellt, dabei sind ihre Beine stark angewinkelt und die Knie ragen heraus. Der gesamte Körper ist leicht nach links gedreht. Der Kopf und die Füße fehlen. Der rechte Arm ist einschließlich Bizeps und der Linke bis zum Handgelenk erhalten. Die Figur ist in einen faltenreichen Chiton aus dünnem Stoff gekleidet, der lose von der rechten Schulter herabhängt und fast durchsichtig wirkt. Ihre Beine und Rücken sind von einem Mantel bedeckt. Den linken Arm hat sie entlang der linken Schulter der anderen Figur gelegt, die gelagert dargestellt ist. Mit Ihrem Rücken lehnt sie sich an die Brust der Sitzenden und stütz sich mit ihrem rechten Ellenbogen auf den Oberschenkel ab. Sie ist ebenfalls in einen faltenreichen Chiton gekleidet, der von ihrer linken Schulter herabrutscht. Ihr Gewand ist gegürtet und die Falten über der Gürtellinie fallen kaskadenartig nach unten. Ihre Beine sind von einem Mantel umwickelt und in den Unterschenkeln verschränkt. Es fehlen: der Kopf, beide Füße, linker Unterarm und die rechte Hand. Beide Figuren befinden sich auf einem Felsen, über den ein Tuch geworfen wurde. Sie sind aus einem Block gehauen und rundplastisch von allen Seiten bearbeitet. Original AO: London, Britisch Museum, Inv. 303.L, 303.M. Original FO: Athen, Akropolis, Parthenon, Ostgiebel. Original Datierung: 438-432 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Der Parthenon war der Tempel der Athena Parthenos, welcher auf der Akropolis als ein Teil des perikleischen Bauprogramms von den Architekten Kallikrates und Iktinos in Athen errichtet wurde. Auf dem Ostgiebel war der Mythos von der Geburt der Athena dargestellt. Aufgrund des von der Schulter herabrutschenden Gewandes bei der Figur M, wird diese entsprechend der hochklassischen Epoche als Aphrodite gedeutet. Die Anwesenheit der Aphrodite bei der Athena-Geburt ist auf einer sf tyrrhenischen Amphora in Louvre, Inv. E 852, nameninschriftlich gesichert. Die Figur L, auf deren Schoss M aufliegt, ist als ihre Mutter Dione interpretiert (Brommer 1979, 48; Jenkins 2008, 59) Vergleich:
Die Position der Figuren ähnelt der Positionen von Artemis und Aphrodite vom Ostfries des Parthenon, Platte VI (Athen, Akropolis, in situ), wobei die Aphrodite sich leicht an die Artemis anzulehnen scheint. Motiv der entblößten Schulter: Schutzflehende Barberini in Paris, Louvre, Inv. MA 3433; Zu der Gewandmodellierung der beiden Figuren: Aphrodite vom Typus Doria in Rom, Villa Doria Pamphilj, ohne Inv.; Aphrodite vom Typus Hera Borghese, in Rom, Antiquario Palatino, Inv. 51; Oberkörper der angelehnten Aphrodite in Frankfurt am Main, Liebighaus, Museum alter Plastik, Inv. 138. Literatur:
F. Brommer, Die Skulpturen der Parthenon-Giebel (Mainz 1963) 155-156, taf.. 45. F. Brommer, Die Parthenon-Skulpturen (Mainz 1979) 48, Taf. 141. H. Speier, Zweifigurengruppen im 5. Und 4. Jahrh. v. Chr., RM 47, 1932, 1-94. A. H. Smith, A Guide to the Sculptures of the Parthenon (London 1908) 27-28. D. E. L. Haynes, A historical guide to the sculptures of the Parthenon (London 1962) 46, Abb. 26. I. Jenkins, Die Parthenon-Skulpturen im Britischen Museum (Darmstadt 2008) 58-59. J. Boardman, The Parthenon and its Sculptures (London 1985) Taf. 14. P. C. Bol, Die Skulpturen des Parthenons, in: P. C. Bol (Hrsg.), Die Geschichte der Antiken Bildhauerkunst II. Klassische Plastik (Mainz 2004) 174, Abb. 109 d, g.
Es handelt sich um zwei überlebensgroße bekleidete weibliche Figuren. Die Linke ist sitztend und sich leicht nach vorne beugend dargestellt, dabei sind ihre Beine stark angewinkelt und die Knie ragen heraus. Der gesamte Körper ist leicht nach links gedreht. Der Kopf und die Füße fehlen. Der rechte Arm ist einschließlich Bizeps und der Linke bis zum Handgelenk erhalten. Die Figur ist in einen faltenreichen Chiton aus dünnem Stoff gekleidet, der lose von der rechten Schulter herabhängt und fast durchsichtig wirkt. Ihre Beine und Rücken sind von einem Mantel bedeckt. Den linken Arm hat sie entlang der linken Schulter der anderen Figur gelegt, die gelagert dargestellt ist. Mit Ihrem Rücken lehnt sie sich an die Brust der Sitzenden und stütz sich mit ihrem rechten Ellenbogen auf den Oberschenkel ab. Sie ist ebenfalls in einen faltenreichen Chiton gekleidet, der von ihrer linken Schulter herabrutscht. Ihr Gewand ist gegürtet und die Falten über der Gürtellinie fallen kaskadenartig nach unten. Ihre Beine sind von einem Mantel umwickelt und in den Unterschenkeln verschränkt. Es fehlen: der Kopf, beide Füße, linker Unterarm und die rechte Hand. Beide Figuren befinden sich auf einem Felsen, über den ein Tuch geworfen wurde. Sie sind aus einem Block gehauen und rundplastisch von allen Seiten bearbeitet. Original AO: London, Britisch Museum, Inv. 303.L, 303.M. Original FO: Athen, Akropolis, Parthenon, Ostgiebel. Original Datierung: 438-432 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Der Parthenon war der Tempel der Athena Parthenos, welcher auf der Akropolis als ein Teil des perikleischen Bauprogramms von den Architekten Kallikrates und Iktinos in Athen errichtet wurde. Auf dem Ostgiebel war der Mythos von der Geburt der Athena dargestellt. Aufgrund des von der Schulter herabrutschenden Gewandes bei der Figur M, wird diese entsprechend der hochklassischen Epoche als Aphrodite gedeutet. Die Anwesenheit der Aphrodite bei der Athena-Geburt ist auf einer sf tyrrhenischen Amphora in Louvre, Inv. E 852, nameninschriftlich gesichert. Die Figur L, auf deren Schoss M aufliegt, ist als ihre Mutter Dione interpretiert (Brommer 1979, 48; Jenkins 2008, 59) Vergleich:
Die Position der Figuren ähnelt der Positionen von Artemis und Aphrodite vom Ostfries des Parthenon, Platte VI (Athen, Akropolis, in situ), wobei die Aphrodite sich leicht an die Artemis anzulehnen scheint. Motiv der entblößten Schulter: Schutzflehende Barberini in Paris, Louvre, Inv. MA 3433; Zu der Gewandmodellierung der beiden Figuren: Aphrodite vom Typus Doria in Rom, Villa Doria Pamphilj, ohne Inv.; Aphrodite vom Typus Hera Borghese, in Rom, Antiquario Palatino, Inv. 51; Oberkörper der angelehnten Aphrodite in Frankfurt am Main, Liebighaus, Museum alter Plastik, Inv. 138. Literatur:
F. Brommer, Die Skulpturen der Parthenon-Giebel (Mainz 1963) 155-156, taf.. 45. F. Brommer, Die Parthenon-Skulpturen (Mainz 1979) 48, Taf. 141. H. Speier, Zweifigurengruppen im 5. Und 4. Jahrh. v. Chr., RM 47, 1932, 1-94. A. H. Smith, A Guide to the Sculptures of the Parthenon (London 1908) 27-28. D. E. L. Haynes, A historical guide to the sculptures of the Parthenon (London 1962) 46, Abb. 26. I. Jenkins, Die Parthenon-Skulpturen im Britischen Museum (Darmstadt 2008) 58-59. J. Boardman, The Parthenon and its Sculptures (London 1985) Taf. 14. P. C. Bol, Die Skulpturen des Parthenons, in: P. C. Bol (Hrsg.), Die Geschichte der Antiken Bildhauerkunst II. Klassische Plastik (Mainz 2004) 174, Abb. 109 d, g.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de