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Reliefs mit Palästraszenen
Name: Reliefs mit Palästraszenen Inventarnummer: 7 Beschreibung:
Es handelt sich um drei Reliefs von einer Statuenbasis. Darauf sind Szenen mit Athleten abgebildet. Das vordere Relief zeigt vier unbekleidete männliche Figuren. In der Mitte sind zwei Figuren am Ringen. Sie befinden sich in einer breiten Schrittstellung und drängen mit den Oberkörpern nach vorne. Links außen steht die Figur in leicht gebeugter Stellung mit zur Mitte vorgestreckten Armen. Rechts außen ist eine Figur, die in der Erde mit einem langen Stock wühlt, zu sehen. Das linke Relief zeigt sechs unbekleidete männliche Figuren. Sie sind in Bewegung dargestellt: jeweils drei Figuren laufen von außen zur Mitte. Die erste Figur von links außen ist frontal abgebildet und hält in ihrer rechten Hand einen kleinen Ball. Sie schaut auf den Ball und hat ihren linken Arm nach oben gestreckt. Die nächste Figur ist nach rechts laufend im Profil dargestellt, wendet ihren Blick aber zu der Figur mit dem Ball. Die dritte Figur läuft zur Mitte und trifft auf die vierte in auf sie zulaufende. Die Vierte dreht sich weg und schaut nach rechts zu Boden. Die Fünfte bewegt sich nach links und hebt ihre Arme nach oben. Die fünfte Figur ist mit dem Rücken zum Betrachter dargestellt, schaut aber nacht links und hat ihren linken Arm in dieselbe Richtung gestreckt. Die Figuren auf dem rechten Relief sind symmetrisch positioniert: links außen ein stehender Mann im Himation, der sich an einem langen Stock abstützt, sein Unterkörper ist nicht erhalten. Weiter nach innen ein sitzender Mann im Himation und mit einem langen Stock, der einen Hund an der Leine hält. Der Mann sitzt auf einem gepolsterten Hocker. Der Hund befindet sich in Sprungposition und ihm gegenüber ist eine Katze, die von einem weiteren sitzenden Mann im Himation und mit einem langen Stock an der Leine gehalten wird. Dieser sitzt auf einem gepolsterten Hocker bzw. Klappstuhl. Hinter diesem steht ein Mann mit Mantel und einen Stock haltend. Er hat seinen rechten Arm vorgesreckt und die Hand auf die linke Schulter des Sitzenden gelegt. Alle Männer sind bartlos und sehr muskulös dargestellt. Ihre Blicke sind zur Mitte zu den Hunden gerichtet. Original AO: Athen, Nationalmuseum, Inv. 3476. Original FO: Athen, Kerameikos in 1922, war in die Themistokleische Mauer eingebaut Original Datierung: 510-500 v. Chr Deutung und historischer Kontext:
Basis von einem Grabkouros aus pentelischem Marmor. Alle drei Szenen bilden sportliche Betätigung ab, daher ist anzunehmen, dass der dazugehörige Kouros einen Athleten darstellte. Die männlichen Grabstatuen der archaischen Zeit sind junge nackte Männer, die zwar nicht die Verstorbenen abbilden, aber sie repräsentieren könnten (vgl Stemmer 1995, 101). Bezüglich des linken Reliefs existieren zwei Interpretationen. Die erste: es handelt sich um eine Gruppe von Ballspieleren, und das antike Spiel episkuros ist dargestellt (Stemmer 1955, 40). Die zweite: die links außen stehende Figur ist im Begriff den Ball zu werfen, neben ihm bewegt sich eine weitere Figur, danach sind zwei Läufer abgebildet. Der Linke ist ein Stadionläufer und der Rechte ein Dolichosläufer. Die beiden Figuren auf der rechten Seite schauen zu (Kaltsas 2002, 66ff). Vergleich:
Ein vergleichbares Basisrelief mit Palästraszenen ist das sog. Relief mit den Hockeyspielern (Athen, NM, Inv. 3477). Ebenfalls von der Basis eines Grabkouros aus Kerameikos. Die dargestellte kurze Haartracht, die Palästritenfrisur ist mit dem sog. Kopf Rayet (Ny Carlsberg Glypt. Inv. 418) zu vergleichen (Stemmer 1995, 39). Darstellungen vom Sport treten in der spätarchaischen Zeit häufiger auf. Mit der Militärreform im 6. Jh. v. Chr. und Bildung von Hopliteneinheiten, fand die Aristokratie im Sport einen Alternative zum Ausleben ihres heroisch-kriegerischen Verhaltensideal (Stemmer 1995, 41). Literatur:
N. Kaltsas, Sculpture in the National Archaeological Museum, Athens (Athen 2002) 66-68, Kat. 95. N. Kaltsas, The National Archaeological Museum (Athens 2007), 242-243. K. Stemmer (Hrsg.), Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur. Ausstellungskatalog Berlin (Berlin 1995) 40f, Kat. A 27. J. Mosel, Studien zu den beiden archaischen Reliefbasen von Kerameikos (Hildesheim 1935). LaRue van Hook, An Athlete Relief from the Themistokleian Wall, Athens, AJA 30, 1926, 283-287. W. Deyhle, Meisterfragen der archaischen Plastik Attikas, AM 84, 1969, 1-64; Taf. 27. J. Boardman, Griechische Plastik. Archaische Zeit (Mainz 1994) 199; Abb. 242.
Es handelt sich um drei Reliefs von einer Statuenbasis. Darauf sind Szenen mit Athleten abgebildet. Das vordere Relief zeigt vier unbekleidete männliche Figuren. In der Mitte sind zwei Figuren am Ringen. Sie befinden sich in einer breiten Schrittstellung und drängen mit den Oberkörpern nach vorne. Links außen steht die Figur in leicht gebeugter Stellung mit zur Mitte vorgestreckten Armen. Rechts außen ist eine Figur, die in der Erde mit einem langen Stock wühlt, zu sehen. Das linke Relief zeigt sechs unbekleidete männliche Figuren. Sie sind in Bewegung dargestellt: jeweils drei Figuren laufen von außen zur Mitte. Die erste Figur von links außen ist frontal abgebildet und hält in ihrer rechten Hand einen kleinen Ball. Sie schaut auf den Ball und hat ihren linken Arm nach oben gestreckt. Die nächste Figur ist nach rechts laufend im Profil dargestellt, wendet ihren Blick aber zu der Figur mit dem Ball. Die dritte Figur läuft zur Mitte und trifft auf die vierte in auf sie zulaufende. Die Vierte dreht sich weg und schaut nach rechts zu Boden. Die Fünfte bewegt sich nach links und hebt ihre Arme nach oben. Die fünfte Figur ist mit dem Rücken zum Betrachter dargestellt, schaut aber nacht links und hat ihren linken Arm in dieselbe Richtung gestreckt. Die Figuren auf dem rechten Relief sind symmetrisch positioniert: links außen ein stehender Mann im Himation, der sich an einem langen Stock abstützt, sein Unterkörper ist nicht erhalten. Weiter nach innen ein sitzender Mann im Himation und mit einem langen Stock, der einen Hund an der Leine hält. Der Mann sitzt auf einem gepolsterten Hocker. Der Hund befindet sich in Sprungposition und ihm gegenüber ist eine Katze, die von einem weiteren sitzenden Mann im Himation und mit einem langen Stock an der Leine gehalten wird. Dieser sitzt auf einem gepolsterten Hocker bzw. Klappstuhl. Hinter diesem steht ein Mann mit Mantel und einen Stock haltend. Er hat seinen rechten Arm vorgesreckt und die Hand auf die linke Schulter des Sitzenden gelegt. Alle Männer sind bartlos und sehr muskulös dargestellt. Ihre Blicke sind zur Mitte zu den Hunden gerichtet. Original AO: Athen, Nationalmuseum, Inv. 3476. Original FO: Athen, Kerameikos in 1922, war in die Themistokleische Mauer eingebaut Original Datierung: 510-500 v. Chr Deutung und historischer Kontext:
Basis von einem Grabkouros aus pentelischem Marmor. Alle drei Szenen bilden sportliche Betätigung ab, daher ist anzunehmen, dass der dazugehörige Kouros einen Athleten darstellte. Die männlichen Grabstatuen der archaischen Zeit sind junge nackte Männer, die zwar nicht die Verstorbenen abbilden, aber sie repräsentieren könnten (vgl Stemmer 1995, 101). Bezüglich des linken Reliefs existieren zwei Interpretationen. Die erste: es handelt sich um eine Gruppe von Ballspieleren, und das antike Spiel episkuros ist dargestellt (Stemmer 1955, 40). Die zweite: die links außen stehende Figur ist im Begriff den Ball zu werfen, neben ihm bewegt sich eine weitere Figur, danach sind zwei Läufer abgebildet. Der Linke ist ein Stadionläufer und der Rechte ein Dolichosläufer. Die beiden Figuren auf der rechten Seite schauen zu (Kaltsas 2002, 66ff). Vergleich:
Ein vergleichbares Basisrelief mit Palästraszenen ist das sog. Relief mit den Hockeyspielern (Athen, NM, Inv. 3477). Ebenfalls von der Basis eines Grabkouros aus Kerameikos. Die dargestellte kurze Haartracht, die Palästritenfrisur ist mit dem sog. Kopf Rayet (Ny Carlsberg Glypt. Inv. 418) zu vergleichen (Stemmer 1995, 39). Darstellungen vom Sport treten in der spätarchaischen Zeit häufiger auf. Mit der Militärreform im 6. Jh. v. Chr. und Bildung von Hopliteneinheiten, fand die Aristokratie im Sport einen Alternative zum Ausleben ihres heroisch-kriegerischen Verhaltensideal (Stemmer 1995, 41). Literatur:
N. Kaltsas, Sculpture in the National Archaeological Museum, Athens (Athen 2002) 66-68, Kat. 95. N. Kaltsas, The National Archaeological Museum (Athens 2007), 242-243. K. Stemmer (Hrsg.), Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur. Ausstellungskatalog Berlin (Berlin 1995) 40f, Kat. A 27. J. Mosel, Studien zu den beiden archaischen Reliefbasen von Kerameikos (Hildesheim 1935). LaRue van Hook, An Athlete Relief from the Themistokleian Wall, Athens, AJA 30, 1926, 283-287. W. Deyhle, Meisterfragen der archaischen Plastik Attikas, AM 84, 1969, 1-64; Taf. 27. J. Boardman, Griechische Plastik. Archaische Zeit (Mainz 1994) 199; Abb. 242.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de