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Relief Jäger mit Hund
Name: Relief Jäger mit Hund Inventarnummer: 76 Beschreibung:
Es handelt sich um einen Fragment eines Reliefs. Darauf sind eine männliche Figur, ein Hase und ein Hund dargestellt. Die linke Ecke samt des Kopfes der männlichen Figur fehlt, die Kanten sind wenig bestoßen. Die männliche Figur ist die größte auf dem Relief, sie trägt ein Himation, der den Rücken und die Oberarme bedeckt und flache offene Schuhe. Die Figur steht in Schrittstellung mit dem rechten Bein vorne. Sie beugt sich leicht nach unten zum Hund, dessen Leine am Hals sie mit der rechten Hand greift. Der muskulöse Oberkörper ist zum Betrachter gedreht. In der linken Hand hält die Figur ein Lagobolon und einen toten Hasen an den Vorderpfoten. Der Hund ist etwa halb so groß wie der Mann abgebildet, er ist schlank und hat eine spitze Maulform. Er steht und hat seine linke Vorderpfote leicht angehoben. Sein Blick ist nach hinten zum Mann gerichtet, wobei der Kopf fast in eine Drehung von 180° zu machen scheint. Original AO: Berlin, Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Inv. Sk 1871. Original FO:
Unbekannt, wohl von den Ionischen Inseln (Zlotogorska 1997, 18). Ehemals im Schloss Glienicke, Sammlung Prinz Carl von Preußen; 1934 durch die Staatlichen Museen erworben (Blümel 1963, S. 34). Original Datierung: 470/60 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Dies ist eine inselionische Grabstele. Sie ist eine der ersten Jägerstelen, denn sie treten erst in der Frühklassik auf (Zlotogorska 1997, 18), gehören aber dann fest zum Grabkontext bis in die Spätantike (Bastet 1966, 86). Zu wessen Grab diese Stele gehört ist unbekannt. Die Bedeutung der Jagd in der griechischen Antike wurde von Xenophon in seinem Buch Kynegetikos (Κυνηγετικός) unterstrichen, da ist der Jagd eng mit dem Thema Krieg verbunden. Durch die Übung in der Jagd, wurde den Kriegern die Tugend Arete gelehrt (Bastet 1966, 87), welche seit der archaischen Zeit durch die Darstellung von Kriegern auf den Stelen im Grabkontext präsent war. Vergleich:
Darstellungen von Jägern mit Hunden finden sich sowohl in Steinreliefs als auch in der Vasenmalerei: Olpe des Amasis-Malers (London, British Museum, Inv. B52) zeigt Jäger mit Hund und Beute. Himation- und Hund-Darstellung auf dem Glockenkrater des Pan-Malers in Palermo, Museo Nazionale Archeologico, Inv. V 778 und auf einer Lekythos des Pan-Malers in Boston, Museum of Fine Arts, Inv. 13.198. Ähnliche Komposition: athletische männliche Figur mit einem Hund in Rethymnon, Archäologisches Museum, Inv. 81 (dazu JHS 57, 1937, 42, Taf. 4), auch die Borgia-Stele in Neapel, Museo Archeologico Nazionale, Inv. 6556. Literatur:
M. Zlotogorska, Darstellungen von Hunden auf griechischen Grabreliefs: von der Archaik bis in die römische Kaiserzeit (Hamburg 1997) 18f; Taf.2; Kat. 16. E. Rohde, Griechische und römische Kunst in den Staatlichen Museen zu Berlin (Berlin 1968) 80f. F. L. Bastet, Feldherr mit Hund auf der Augustusstatue von Prima Porta, BABesch 41, 1966, 77-90; Abb. 8. J. Julier (Hrsg.), Schloss Glienicke. Bewohner, Künstler, Parklandschaft (Berlin 1987) 557; Kat. 640; Abb. 168. C. Blümel, Die archaisch griechischen Skulpturen der Staatlichen Museen zu Berlin (Berlin 1964) 34; Kat. 23; Abb. 64.
Es handelt sich um einen Fragment eines Reliefs. Darauf sind eine männliche Figur, ein Hase und ein Hund dargestellt. Die linke Ecke samt des Kopfes der männlichen Figur fehlt, die Kanten sind wenig bestoßen. Die männliche Figur ist die größte auf dem Relief, sie trägt ein Himation, der den Rücken und die Oberarme bedeckt und flache offene Schuhe. Die Figur steht in Schrittstellung mit dem rechten Bein vorne. Sie beugt sich leicht nach unten zum Hund, dessen Leine am Hals sie mit der rechten Hand greift. Der muskulöse Oberkörper ist zum Betrachter gedreht. In der linken Hand hält die Figur ein Lagobolon und einen toten Hasen an den Vorderpfoten. Der Hund ist etwa halb so groß wie der Mann abgebildet, er ist schlank und hat eine spitze Maulform. Er steht und hat seine linke Vorderpfote leicht angehoben. Sein Blick ist nach hinten zum Mann gerichtet, wobei der Kopf fast in eine Drehung von 180° zu machen scheint. Original AO: Berlin, Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Inv. Sk 1871. Original FO:
Unbekannt, wohl von den Ionischen Inseln (Zlotogorska 1997, 18). Ehemals im Schloss Glienicke, Sammlung Prinz Carl von Preußen; 1934 durch die Staatlichen Museen erworben (Blümel 1963, S. 34). Original Datierung: 470/60 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Dies ist eine inselionische Grabstele. Sie ist eine der ersten Jägerstelen, denn sie treten erst in der Frühklassik auf (Zlotogorska 1997, 18), gehören aber dann fest zum Grabkontext bis in die Spätantike (Bastet 1966, 86). Zu wessen Grab diese Stele gehört ist unbekannt. Die Bedeutung der Jagd in der griechischen Antike wurde von Xenophon in seinem Buch Kynegetikos (Κυνηγετικός) unterstrichen, da ist der Jagd eng mit dem Thema Krieg verbunden. Durch die Übung in der Jagd, wurde den Kriegern die Tugend Arete gelehrt (Bastet 1966, 87), welche seit der archaischen Zeit durch die Darstellung von Kriegern auf den Stelen im Grabkontext präsent war. Vergleich:
Darstellungen von Jägern mit Hunden finden sich sowohl in Steinreliefs als auch in der Vasenmalerei: Olpe des Amasis-Malers (London, British Museum, Inv. B52) zeigt Jäger mit Hund und Beute. Himation- und Hund-Darstellung auf dem Glockenkrater des Pan-Malers in Palermo, Museo Nazionale Archeologico, Inv. V 778 und auf einer Lekythos des Pan-Malers in Boston, Museum of Fine Arts, Inv. 13.198. Ähnliche Komposition: athletische männliche Figur mit einem Hund in Rethymnon, Archäologisches Museum, Inv. 81 (dazu JHS 57, 1937, 42, Taf. 4), auch die Borgia-Stele in Neapel, Museo Archeologico Nazionale, Inv. 6556. Literatur:
M. Zlotogorska, Darstellungen von Hunden auf griechischen Grabreliefs: von der Archaik bis in die römische Kaiserzeit (Hamburg 1997) 18f; Taf.2; Kat. 16. E. Rohde, Griechische und römische Kunst in den Staatlichen Museen zu Berlin (Berlin 1968) 80f. F. L. Bastet, Feldherr mit Hund auf der Augustusstatue von Prima Porta, BABesch 41, 1966, 77-90; Abb. 8. J. Julier (Hrsg.), Schloss Glienicke. Bewohner, Künstler, Parklandschaft (Berlin 1987) 557; Kat. 640; Abb. 168. C. Blümel, Die archaisch griechischen Skulpturen der Staatlichen Museen zu Berlin (Berlin 1964) 34; Kat. 23; Abb. 64.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de