FUNDus!
Kouros von Tenea
Name: Kouros von Tenea Inventarnummer: 2 Beschreibung:
Eine unterlebengroße nackte männliche Statue auf einer rechteckigen Plinthe. Die Figur befindet sich in der Schrittstellung, die Beine stehen dabei eng zusammen und der linke Fuß ist um eine Fußhälfte nach vorne gestellt. Die Arme hängen gerade nach unten, die Hände sind zu Fäusten geballt und mit den Oberschenkeln verbunden. Die Muskulatur des Unterkörpers ist deutlich plastischer ausgearbeitet als die am Oberkörper. Die Figur trägt schulterlanges Haar, das in Wellen nach hinten fällt, und um den Kopf ein Haarband. Auffallend sind die großen Ohrmuscheln. Die Figur blickt nach vorne, ihre mandelförmigen Augen sind weit geöffnet. Die Mundwinkel sind nach oben gezogen, wodurch die Wangen zur Geltung kommen. Original AO: München, Glyptothek, Inv. 168. Original FO: Tenea, heute Athikia, Peloponnes, Griechenland, in 1846. Original Datierung: Um 560 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Es handelt sich um eine vollplastische Statue im Kouros-Typus. Kouroi finden sich sowohl in Nekropolen als auch in Heligtümern. Sie dienten entweder als Grab- oder als Votivstatuen in archaischer Zeit. Der Fundkontext des Kouros von Tenea ist nicht genau bekannt, sie wurde 1846 illegal ausgegraben und verkauft. Infolge der Nachforschungen lässt sich sagen, dass er auf einem Grabhügel aufgestellt war. Wie die anderen bekannten Kouroi bildet dieser nicht den Verstorbenen ab. Es ist eine idealtypische Darstellung eines jungen Mannes ohne individuelle Merkmale. Demnach sind die Kouroi nicht nur auf Gräbern junger Männer aufgestellt worden, sondern vielmehr waren sie ein Zeichnen von besonderem Status des Verstorbenen (vgl. Stemmer 1995, 101). Vergleich:
Aus derselben Epoche stammen mehrere Kouroi. Von der Haartracht und der Ausarbeitung der Körpermuskulatur vgl. Kouros von Volomandra (Athen, NM 1906); Kouros aus Melos (Athen, NM 1558). Ausführlicher Katalog zu den Kouroi siehe Richter 1960. Literatur:
K. Stemmer (Hrsg.), Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur. Ausstellungskatalog Berlin (Berlin 1995) 37f, Kat. A 24. G. Richter, Kouroi: Archaic Greek Youths (London 1960) 84f, Kat. 73, Fig. 245-250.
Eine unterlebengroße nackte männliche Statue auf einer rechteckigen Plinthe. Die Figur befindet sich in der Schrittstellung, die Beine stehen dabei eng zusammen und der linke Fuß ist um eine Fußhälfte nach vorne gestellt. Die Arme hängen gerade nach unten, die Hände sind zu Fäusten geballt und mit den Oberschenkeln verbunden. Die Muskulatur des Unterkörpers ist deutlich plastischer ausgearbeitet als die am Oberkörper. Die Figur trägt schulterlanges Haar, das in Wellen nach hinten fällt, und um den Kopf ein Haarband. Auffallend sind die großen Ohrmuscheln. Die Figur blickt nach vorne, ihre mandelförmigen Augen sind weit geöffnet. Die Mundwinkel sind nach oben gezogen, wodurch die Wangen zur Geltung kommen. Original AO: München, Glyptothek, Inv. 168. Original FO: Tenea, heute Athikia, Peloponnes, Griechenland, in 1846. Original Datierung: Um 560 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Es handelt sich um eine vollplastische Statue im Kouros-Typus. Kouroi finden sich sowohl in Nekropolen als auch in Heligtümern. Sie dienten entweder als Grab- oder als Votivstatuen in archaischer Zeit. Der Fundkontext des Kouros von Tenea ist nicht genau bekannt, sie wurde 1846 illegal ausgegraben und verkauft. Infolge der Nachforschungen lässt sich sagen, dass er auf einem Grabhügel aufgestellt war. Wie die anderen bekannten Kouroi bildet dieser nicht den Verstorbenen ab. Es ist eine idealtypische Darstellung eines jungen Mannes ohne individuelle Merkmale. Demnach sind die Kouroi nicht nur auf Gräbern junger Männer aufgestellt worden, sondern vielmehr waren sie ein Zeichnen von besonderem Status des Verstorbenen (vgl. Stemmer 1995, 101). Vergleich:
Aus derselben Epoche stammen mehrere Kouroi. Von der Haartracht und der Ausarbeitung der Körpermuskulatur vgl. Kouros von Volomandra (Athen, NM 1906); Kouros aus Melos (Athen, NM 1558). Ausführlicher Katalog zu den Kouroi siehe Richter 1960. Literatur:
K. Stemmer (Hrsg.), Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur. Ausstellungskatalog Berlin (Berlin 1995) 37f, Kat. A 24. G. Richter, Kouroi: Archaic Greek Youths (London 1960) 84f, Kat. 73, Fig. 245-250.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de