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Kore Albani
Name: Kore Albani Inventarnummer: 20 Beschreibung:
Eine aufrechtstehende bekleidete weibliche Statue. Die Figur ist überlebensgroß und steht auf einer rechteckigen Plinthe. Sie ist in einen hochgegürteten Chiton bekleidet, darüber trägt sie ein Manteltuch aus schwererem Stoff, welches um den Unterkörper geschlungen von der linken Schulter und Brust herabhängt. Der Peplos geht bis zu den Ellenbogen und ist entlang der Oberarme in regelmäßigen Abständen zusammengeknöpft. Im Brustbereich fällt er in leichtwelligen Falten nach unten. Beide Arme hängen gerade nach unten zu den Oberschenkeln herab. An der rechten Hüfte ist ein Ansatz des Steges zu erkennen, welcher das Handgelenk mit dem Körper verband. Das Gewicht ist auf das linke Bein verlagert. Das rechte Spielbein ist eng vom Gewand umhüllt, die Füße befinden sich auf einer Linie; der rechte leicht nach rechts gedreht. Beide Füße stehen auf hohen Sohlen, es sind jedoch keine Riemen in Stein ausgearbeitet. Der Chiton hängt in feinen Falten geradlining zum Boden, beide Füße sind zu sehen. Der Kopf ist leicht nach links gedreht. Die Haare sind am Hinterkopf zusammengebunden und mit einem Stoff voll-ständig bedeckt, das mit kreuzweise liegenden Bändern zu-sammengehalten wird; nur links und rechts an den Schläfen schauen ein Paar nach hinten gekämmte Locken heraus. Das Gesicht ist faltenlos, die Augen sitzen tief unter den scharfkantigen Augenbrauen. Die Figur hat volle Lippen. Das starke Kinn springt leicht hervor und bildet ein Grübchen unter der Unterlippe. Original AO: Rom, Villa Albani, Inv. 749. Original FO: Eventuell in Rom Original Datierung: Griech. Original: 450/420 v. Chr.; Röm. Kopie: 2. Jh. n. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Marmorkopie nach Bronzeoriginal. In der Forschungsliteratur wird die Kore Albani entweder als Aphrodite (Delivorrias 1984, 24) oder Persephone (deshalb „Kore“ Albani) (Helbig 1972, 316) gedeutet. Das Motiv der Gewandstatue ist für die Darstellung der Kore/Persephone bekannt und von dieser Interpretation wird in der Forschung noch heute ausgegangen. Auch als Dichterin Sappho oder Demeter interpretiert (Bol 1994, 216). Vergleich:
In der Gestaltung des Chitons lässt sich die Figur mit der Darstellung auf der Südmetope 19, Nord 32 des Parthenon vergleichen. Ähnliche Kopfhaube ist bei der weiblichen Figur auf der linken Seite des Ludovisischen Throns zu sehen (Rom, Museo Nazionale Romano, Palazzo Altemps, Inv. 8570); Kopie aus den Westhermen von Cherchel (Musee de Cherchel 5 10) Gewand der Statue in Rom, Kapitolinische Museen, Inv. 1210 und in Kopenhagen, Ny-Carlsberg Glyptothek, Inv. 2638, sowie der Nemesis in Neapel, Museo Archeologico Nazionale Inv. 184. Eine detaillierte Ausführung der Vergleiche siehe Bol 1994. Grimani-Frauenstatuette „Abbondanza“ aus Kreta - Standmotiv und Tracht (Boardman 1996, Abb. 196.1). Literatur:
L. E. Baumer, Vorbilder und Vorlagen. Studien zu klassischen Frauenstatuen und ihrer Verwendung für Reliefs und Statuetten des 5. und 4. Jahrhunderts vor Christus (Bern 1997) 17ff. Taf. 1.1-3; 2.1-2. J. Boardman, Griechische Plastik: Die klassische Zeit (Mainz 1996) Abb. 210. P. C. Bol (Hrsg.), Forschungen zur Villa Albani. Katalog der Bildwerke IV (Berlin 1994) 205-222; Kat. 460; Taf. 125-131. W. Helbig, Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom. Die Staatlichen Sammlungen IV (Tübingen 1972) 316 f., Kat. 3342. A. Delivorrias, Das Original der sitzenden „Aphrodite-Olympias“, AM 93, 1987, 17 f. LIMC II (1984) 24-25, Kat. 149 s.v. Sappho/Kore Albani und seine späteren Auswirkung (A. Delivorrias). M. Bieber, Ancient Copies: Contributions to the History of Greek and Roman Art (New York 1977), 121 f.; Abb. 543.
Eine aufrechtstehende bekleidete weibliche Statue. Die Figur ist überlebensgroß und steht auf einer rechteckigen Plinthe. Sie ist in einen hochgegürteten Chiton bekleidet, darüber trägt sie ein Manteltuch aus schwererem Stoff, welches um den Unterkörper geschlungen von der linken Schulter und Brust herabhängt. Der Peplos geht bis zu den Ellenbogen und ist entlang der Oberarme in regelmäßigen Abständen zusammengeknöpft. Im Brustbereich fällt er in leichtwelligen Falten nach unten. Beide Arme hängen gerade nach unten zu den Oberschenkeln herab. An der rechten Hüfte ist ein Ansatz des Steges zu erkennen, welcher das Handgelenk mit dem Körper verband. Das Gewicht ist auf das linke Bein verlagert. Das rechte Spielbein ist eng vom Gewand umhüllt, die Füße befinden sich auf einer Linie; der rechte leicht nach rechts gedreht. Beide Füße stehen auf hohen Sohlen, es sind jedoch keine Riemen in Stein ausgearbeitet. Der Chiton hängt in feinen Falten geradlining zum Boden, beide Füße sind zu sehen. Der Kopf ist leicht nach links gedreht. Die Haare sind am Hinterkopf zusammengebunden und mit einem Stoff voll-ständig bedeckt, das mit kreuzweise liegenden Bändern zu-sammengehalten wird; nur links und rechts an den Schläfen schauen ein Paar nach hinten gekämmte Locken heraus. Das Gesicht ist faltenlos, die Augen sitzen tief unter den scharfkantigen Augenbrauen. Die Figur hat volle Lippen. Das starke Kinn springt leicht hervor und bildet ein Grübchen unter der Unterlippe. Original AO: Rom, Villa Albani, Inv. 749. Original FO: Eventuell in Rom Original Datierung: Griech. Original: 450/420 v. Chr.; Röm. Kopie: 2. Jh. n. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Marmorkopie nach Bronzeoriginal. In der Forschungsliteratur wird die Kore Albani entweder als Aphrodite (Delivorrias 1984, 24) oder Persephone (deshalb „Kore“ Albani) (Helbig 1972, 316) gedeutet. Das Motiv der Gewandstatue ist für die Darstellung der Kore/Persephone bekannt und von dieser Interpretation wird in der Forschung noch heute ausgegangen. Auch als Dichterin Sappho oder Demeter interpretiert (Bol 1994, 216). Vergleich:
In der Gestaltung des Chitons lässt sich die Figur mit der Darstellung auf der Südmetope 19, Nord 32 des Parthenon vergleichen. Ähnliche Kopfhaube ist bei der weiblichen Figur auf der linken Seite des Ludovisischen Throns zu sehen (Rom, Museo Nazionale Romano, Palazzo Altemps, Inv. 8570); Kopie aus den Westhermen von Cherchel (Musee de Cherchel 5 10) Gewand der Statue in Rom, Kapitolinische Museen, Inv. 1210 und in Kopenhagen, Ny-Carlsberg Glyptothek, Inv. 2638, sowie der Nemesis in Neapel, Museo Archeologico Nazionale Inv. 184. Eine detaillierte Ausführung der Vergleiche siehe Bol 1994. Grimani-Frauenstatuette „Abbondanza“ aus Kreta - Standmotiv und Tracht (Boardman 1996, Abb. 196.1). Literatur:
L. E. Baumer, Vorbilder und Vorlagen. Studien zu klassischen Frauenstatuen und ihrer Verwendung für Reliefs und Statuetten des 5. und 4. Jahrhunderts vor Christus (Bern 1997) 17ff. Taf. 1.1-3; 2.1-2. J. Boardman, Griechische Plastik: Die klassische Zeit (Mainz 1996) Abb. 210. P. C. Bol (Hrsg.), Forschungen zur Villa Albani. Katalog der Bildwerke IV (Berlin 1994) 205-222; Kat. 460; Taf. 125-131. W. Helbig, Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom. Die Staatlichen Sammlungen IV (Tübingen 1972) 316 f., Kat. 3342. A. Delivorrias, Das Original der sitzenden „Aphrodite-Olympias“, AM 93, 1987, 17 f. LIMC II (1984) 24-25, Kat. 149 s.v. Sappho/Kore Albani und seine späteren Auswirkung (A. Delivorrias). M. Bieber, Ancient Copies: Contributions to the History of Greek and Roman Art (New York 1977), 121 f.; Abb. 543.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de