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Gigant und Schlange, Pergamonaltar
Name: Gigant und Schlange, Pergamonaltar Inventarnummer: 113 Beschreibung:
Dies ist ein Abguss eines Friesfragments an der Treppe des Pergamonaltars, daher ist seine Komposition von links oben nach rechts unten entsprechend dem Aufbau der Treppe zu betrachten.Links oben vom Betrachter ist ein großer Raubvogel abgebildet. Sein Kopf und der rechte Flügel fehlen. Der Vogel ist in Bewegung dargestellt, im Flug greift er mit seiner rechten Kralle in den Unterkiefer einer überlebensgroßen Schlange. Der Körper der Schlange ist serpentinenarting dargestellt, jede Schuppe ist einzeln betont, die Augen sind sehr groß. Der Körper gewinnt nach hinten immer weiter an Volumen. Ein männlicher, frontal zum Betrachter dargestellter Torso schließt die Komposition ab. Es fehlen der Kopf, beide Beine ab den Oberschenkeln, der linke Arm, der rechte Unterarm und das Glied. Der linke Arm und das linke Bein gehören auf eine weitere Friesplatte. Die Figur ist unbekleidet bis auf ein Raubtierfell um die beiden Schultern. An der linken Schulter ist ein Tierkopf zu erkennen. Beide Arme sind zu den Seiten gestreckt. Die Körpermuskulatur ist betont, besonders zu sehen am rechten Oberarm, auf dem die Ader auch mitausgear-beitet sind. Dahinter ist ein großer kräftiger Flügel mit rundlichen und spitzen Federn zu erkennen. Links ist ebenfalls ein Flügelansatz zu sehen, der linke Flügel gehört auf die andere Friesplatte. Die rechte obere Ecke der Platte ist stark bestoßen, enbenso wie die Flügelkanten. Original AO: Berlin, Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Inv. Nr. AvP III.2 Original FO: Türkei, Nordwesten, Bergama, antikes Pergamon, 30. Dezember 1878. Original Inschrift: ΒΡΟ— BRO— Original Schriftquellen: Pausanias 5, 13, 8 (Anmerkung über einen Asche-Altar des Zeus in Pergamon). Original Datierung: 182-165 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Die Friesplatte gehörte zu der südlichen Treppenwange des Westfrieses des großen Zeusaltars von Pergamon. Es stellt einen geflügelten, schlangenbeinigen Giganten dar, der von einem Adler angegriffen wird. Wie alle Figuren des Frieses, war auch dieser Gigant mit einer Namensinschrift versehen, die sich auf der Platte befindet; vom Namen sind nur die ersten drei Buchstaben erhalten. Das Thema dieses monumentalen Sockelfrieses war die Gigantomachie – Kampf der Götter gegen die Giganten, welches eines der bedeutendsten für griechische Kunst ist, da es den Sieg der Vernunft über das Chaos symbolisiert (Heilmeyer 2004, 31). Der heute in Berlin aufgestellte Zeusaltar befand sich ursprünglich auf der Akropolis der Polis Pergamon, der Hauptstadt eines der Diadochenreiche im Hellenismus. König Eumenes II. (197-159 v. Chr.) von Pergamon soll ihn in Auftrag gegeben haben als Dank an Zeus für seine Militärsiege (Schmidt 1961, 15). Zur plastischen Gestaltung des Altars gehört der Telephos-Fries, der sich oben im Hof befand (ebenfalls ausgestellt in Berlin, Pergamonmuseum). Auf dem Altar ist ein Künstlername gesichert – Theorretos. Es sollen mindenstens fünfzehn Künstler am Altar gearbeitet haben, drei weitere Namen sind überliefert: Menekrates, Dionysiades, Orestes (Rohde 1982, 72f). Vergleich:
Das Thema der Gigantomachie ist sowohl in der Vasenmalerei als auch in der Plastik vorzufinden: att.-rf. Trinkschale des Erginos und Aristophanes; Fries des Siphinerschatzhauses in Deplhi, in situ; östlicher Metopenfries des Parthenon, in situ; Gigantomachie auf dem Ostgiebel des Athenatempels auf der Akropolis in Athen, Akropolis Museum, Inv. 631 A; 631 B. Zur hellenitischen plastischen Darstellung von Schlangen und Giganten wird oft der Vergleich zur Laokoongruppe in Rom, Musei Vaticani Inv. 1059, gezogen. Literatur:
H. Kähler, Der Große Fries von Pergamon (Berlin 1948) 30f, Abb.4-5. W.-D. Heilmeyer, Der Pergamonaltar (Berlin 2004) 49f, Abb. 9. F.-H. Massa-Pairault, La Gigantomachie de Pergame ou l’image du monde, BCH Suppl. 50, 2007, 40, Taf. 22a. E. Schmidt, Der große Altar zu Pergamon (Leipzig 1961) 61, Taf. 28. C. Humann, Der Pergamonaltar (Dortmund 1959) 114, Relief-No. 39. E. Rohde, Pergamon: Burgberg und Altar (Berlin 1982) 72, Abb. 48. M. Kunze, Der Altar von Pergamon. Hellenistische und römische Architektur, Antikensammlung II (Berlin 1985) 49, Abb. 55.
Dies ist ein Abguss eines Friesfragments an der Treppe des Pergamonaltars, daher ist seine Komposition von links oben nach rechts unten entsprechend dem Aufbau der Treppe zu betrachten.Links oben vom Betrachter ist ein großer Raubvogel abgebildet. Sein Kopf und der rechte Flügel fehlen. Der Vogel ist in Bewegung dargestellt, im Flug greift er mit seiner rechten Kralle in den Unterkiefer einer überlebensgroßen Schlange. Der Körper der Schlange ist serpentinenarting dargestellt, jede Schuppe ist einzeln betont, die Augen sind sehr groß. Der Körper gewinnt nach hinten immer weiter an Volumen. Ein männlicher, frontal zum Betrachter dargestellter Torso schließt die Komposition ab. Es fehlen der Kopf, beide Beine ab den Oberschenkeln, der linke Arm, der rechte Unterarm und das Glied. Der linke Arm und das linke Bein gehören auf eine weitere Friesplatte. Die Figur ist unbekleidet bis auf ein Raubtierfell um die beiden Schultern. An der linken Schulter ist ein Tierkopf zu erkennen. Beide Arme sind zu den Seiten gestreckt. Die Körpermuskulatur ist betont, besonders zu sehen am rechten Oberarm, auf dem die Ader auch mitausgear-beitet sind. Dahinter ist ein großer kräftiger Flügel mit rundlichen und spitzen Federn zu erkennen. Links ist ebenfalls ein Flügelansatz zu sehen, der linke Flügel gehört auf die andere Friesplatte. Die rechte obere Ecke der Platte ist stark bestoßen, enbenso wie die Flügelkanten. Original AO: Berlin, Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Inv. Nr. AvP III.2 Original FO: Türkei, Nordwesten, Bergama, antikes Pergamon, 30. Dezember 1878. Original Inschrift: ΒΡΟ— BRO— Original Schriftquellen: Pausanias 5, 13, 8 (Anmerkung über einen Asche-Altar des Zeus in Pergamon). Original Datierung: 182-165 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Die Friesplatte gehörte zu der südlichen Treppenwange des Westfrieses des großen Zeusaltars von Pergamon. Es stellt einen geflügelten, schlangenbeinigen Giganten dar, der von einem Adler angegriffen wird. Wie alle Figuren des Frieses, war auch dieser Gigant mit einer Namensinschrift versehen, die sich auf der Platte befindet; vom Namen sind nur die ersten drei Buchstaben erhalten. Das Thema dieses monumentalen Sockelfrieses war die Gigantomachie – Kampf der Götter gegen die Giganten, welches eines der bedeutendsten für griechische Kunst ist, da es den Sieg der Vernunft über das Chaos symbolisiert (Heilmeyer 2004, 31). Der heute in Berlin aufgestellte Zeusaltar befand sich ursprünglich auf der Akropolis der Polis Pergamon, der Hauptstadt eines der Diadochenreiche im Hellenismus. König Eumenes II. (197-159 v. Chr.) von Pergamon soll ihn in Auftrag gegeben haben als Dank an Zeus für seine Militärsiege (Schmidt 1961, 15). Zur plastischen Gestaltung des Altars gehört der Telephos-Fries, der sich oben im Hof befand (ebenfalls ausgestellt in Berlin, Pergamonmuseum). Auf dem Altar ist ein Künstlername gesichert – Theorretos. Es sollen mindenstens fünfzehn Künstler am Altar gearbeitet haben, drei weitere Namen sind überliefert: Menekrates, Dionysiades, Orestes (Rohde 1982, 72f). Vergleich:
Das Thema der Gigantomachie ist sowohl in der Vasenmalerei als auch in der Plastik vorzufinden: att.-rf. Trinkschale des Erginos und Aristophanes; Fries des Siphinerschatzhauses in Deplhi, in situ; östlicher Metopenfries des Parthenon, in situ; Gigantomachie auf dem Ostgiebel des Athenatempels auf der Akropolis in Athen, Akropolis Museum, Inv. 631 A; 631 B. Zur hellenitischen plastischen Darstellung von Schlangen und Giganten wird oft der Vergleich zur Laokoongruppe in Rom, Musei Vaticani Inv. 1059, gezogen. Literatur:
H. Kähler, Der Große Fries von Pergamon (Berlin 1948) 30f, Abb.4-5. W.-D. Heilmeyer, Der Pergamonaltar (Berlin 2004) 49f, Abb. 9. F.-H. Massa-Pairault, La Gigantomachie de Pergame ou l’image du monde, BCH Suppl. 50, 2007, 40, Taf. 22a. E. Schmidt, Der große Altar zu Pergamon (Leipzig 1961) 61, Taf. 28. C. Humann, Der Pergamonaltar (Dortmund 1959) 114, Relief-No. 39. E. Rohde, Pergamon: Burgberg und Altar (Berlin 1982) 72, Abb. 48. M. Kunze, Der Altar von Pergamon. Hellenistische und römische Architektur, Antikensammlung II (Berlin 1985) 49, Abb. 55.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de