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Diskobol
Name: Diskobol Inventarnummer: 28 Beschreibung:
Dargestellt ist ein lebensgroßer nackter junger Mann, der sich in der Bewegung des Diskuswurfes befindet. Die Körpermuskula-tur ist entsprechend einem Leichtathleten ausgearbeitet. Die Figur steht in gebeugter Schrittstellung, wobei das Gewicht vollständig auf dem rechten Bein lastet. Der linke Spielbeinfuß berührt nur mit den Zehen die Oberfläche der abgerundeten Plinthe. Die Figur ist am Ober- und Unterschenkel mit der Stütze verbunden. Die Stütze ist in Form eines Baumstammes gearbeitet. Das rechte Knie ist frei. Auf der Stütze ist eine griechische Inschrift ΜΥΡΩΝ ΕΠΟΙΕΙ zu erkennen, sie wurde am Original modern ergänzt. Die Brust ist fast um 90° nach rechts gedreht. Sein rechter Arm ist nach hinten ausgestreckt und in der Hand hält er einen Diskus. Der linke Arm ist nur in der Handgelenkpartie an das rechte Knie angelegt. Der Blick ist nach unten gerichtet, der Mund leicht geöffnet. Die Haare liegen in unregelmäßigen Sichellocken eher flach auf dem Kopf. Kleine Sichellöckchen sind an den Schläfen zu sehen. Original AO: Rom, Musei Vaticani, Sala della Biga, Inv. 2346. Original FO:
Villa Hadriana, Tivoli, 1791 vom Conte Fede gefunden, zusammen mit einer Replik (London, BM 290) Original Inschrift: ΜΥΡΩΝ ΕΠΟΙΕΙ - Μύρων ἐποίει (Myron machte das) – modern ergänzt. Original Schriftquellen: Lukian, Philopseudes 18. Original Datierung: Griechisches Original um 460 v. Chr. Römische Kopie: hadrianisch Deutung und historischer Kontext:
Es handelt sich um eine von mehreren röm. Kopien des Diskobol des griechischen Bildhauers Myron. Das Original wurde in Bronze gearbeitet und fällt in den frühklassischen strengen Stil. Es ist der Moment vor der finalen Drehung und dem Wurf erfasst. Die Statue wird in der Forschung als ein Denkmal für einen siegreichen Athleten interpretiert, der an den griechischen sportlichen Agonen teilnahm (Helbig 1969, III, 180). In der Antike war der Diskuswurf der dritte Teil des Pentathlons, der in der klassischen Zeit hoch angesehen war, da bei dieser Disziplin der ganze Körper herausgefordert wurde. Von ihrem Fundort ausgehend, wurde diese Statue im Westen einer Palästra, in einem von Säulen umgebenen Raum (20,5 m x 9 m) aufgestellt. Sie wurde zwischen zwei Säulen platziert. Im gleichen Raum wurden auch andere Athletenstatuen aufgestellt sowie Aesculapius, Hygieia und eine Venus (Stemmer 1995, 395). Vergleich:
Viele Darstellungen des Diskobol finden sich in der Vasenmalerei, Skulptur, Siegelkunst, Bronze (Statuetten), Münzprägung und Gemmenkunst wieder (eine Zusammenstellung bei Schröder 1913). Dabei wird der Athlet nicht zwingend in der gebückten Stellung abgebildet. Zwei marmorne Kopien der Statue befinden sich im Museo Nazionale Romano (Thermenmuseum) in Rom (Inv. 126 371 am nächsten am Original s. Helbig 1969, III, 179; Inv. 56 039; Stemmer 1995, 431). Eine Replik des originalen Kopfes befindet sich im Museo Chiaramonti (Inv. 1594). Literatur:
J. Boardman, Griechische Plastik: Die klassische Zeit (Mainz 1996) Abb. 60 (Kopf zur Seite gedreht). B. Schröder, Zum Diskobol des Myron. Eine Untersuchung (Strassburg 1913) Taf. 5d, 1. v. l. W. Helbig, Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom. Die Staatlichen Sammlungen I, (Tübingen 1969) Kat.503. W. Helbig, Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom. Die Staatlichen Sammlungen III, (Tübingen 1969) Kat. 2269. E. Paribeni, Museo Nazionale Romano. Sculture greche del V secolo (Rom 1953) Kat. 20, 21. P. C. Bol, Der antretende Diskobol (Mainz 1996). P. C. Bol (Hrsg.), Die Geschichte der Antiken Bildhauerkunst II. Klassische Plastik (Mainz 2004). K. Stemmer (Hrsg.), Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur. Ausstellungskatalog Berlin (Berlin 1995) 395, Kat. C 36, 431 Kat. D 22.
Dargestellt ist ein lebensgroßer nackter junger Mann, der sich in der Bewegung des Diskuswurfes befindet. Die Körpermuskula-tur ist entsprechend einem Leichtathleten ausgearbeitet. Die Figur steht in gebeugter Schrittstellung, wobei das Gewicht vollständig auf dem rechten Bein lastet. Der linke Spielbeinfuß berührt nur mit den Zehen die Oberfläche der abgerundeten Plinthe. Die Figur ist am Ober- und Unterschenkel mit der Stütze verbunden. Die Stütze ist in Form eines Baumstammes gearbeitet. Das rechte Knie ist frei. Auf der Stütze ist eine griechische Inschrift ΜΥΡΩΝ ΕΠΟΙΕΙ zu erkennen, sie wurde am Original modern ergänzt. Die Brust ist fast um 90° nach rechts gedreht. Sein rechter Arm ist nach hinten ausgestreckt und in der Hand hält er einen Diskus. Der linke Arm ist nur in der Handgelenkpartie an das rechte Knie angelegt. Der Blick ist nach unten gerichtet, der Mund leicht geöffnet. Die Haare liegen in unregelmäßigen Sichellocken eher flach auf dem Kopf. Kleine Sichellöckchen sind an den Schläfen zu sehen. Original AO: Rom, Musei Vaticani, Sala della Biga, Inv. 2346. Original FO:
Villa Hadriana, Tivoli, 1791 vom Conte Fede gefunden, zusammen mit einer Replik (London, BM 290) Original Inschrift: ΜΥΡΩΝ ΕΠΟΙΕΙ - Μύρων ἐποίει (Myron machte das) – modern ergänzt. Original Schriftquellen: Lukian, Philopseudes 18. Original Datierung: Griechisches Original um 460 v. Chr. Römische Kopie: hadrianisch Deutung und historischer Kontext:
Es handelt sich um eine von mehreren röm. Kopien des Diskobol des griechischen Bildhauers Myron. Das Original wurde in Bronze gearbeitet und fällt in den frühklassischen strengen Stil. Es ist der Moment vor der finalen Drehung und dem Wurf erfasst. Die Statue wird in der Forschung als ein Denkmal für einen siegreichen Athleten interpretiert, der an den griechischen sportlichen Agonen teilnahm (Helbig 1969, III, 180). In der Antike war der Diskuswurf der dritte Teil des Pentathlons, der in der klassischen Zeit hoch angesehen war, da bei dieser Disziplin der ganze Körper herausgefordert wurde. Von ihrem Fundort ausgehend, wurde diese Statue im Westen einer Palästra, in einem von Säulen umgebenen Raum (20,5 m x 9 m) aufgestellt. Sie wurde zwischen zwei Säulen platziert. Im gleichen Raum wurden auch andere Athletenstatuen aufgestellt sowie Aesculapius, Hygieia und eine Venus (Stemmer 1995, 395). Vergleich:
Viele Darstellungen des Diskobol finden sich in der Vasenmalerei, Skulptur, Siegelkunst, Bronze (Statuetten), Münzprägung und Gemmenkunst wieder (eine Zusammenstellung bei Schröder 1913). Dabei wird der Athlet nicht zwingend in der gebückten Stellung abgebildet. Zwei marmorne Kopien der Statue befinden sich im Museo Nazionale Romano (Thermenmuseum) in Rom (Inv. 126 371 am nächsten am Original s. Helbig 1969, III, 179; Inv. 56 039; Stemmer 1995, 431). Eine Replik des originalen Kopfes befindet sich im Museo Chiaramonti (Inv. 1594). Literatur:
J. Boardman, Griechische Plastik: Die klassische Zeit (Mainz 1996) Abb. 60 (Kopf zur Seite gedreht). B. Schröder, Zum Diskobol des Myron. Eine Untersuchung (Strassburg 1913) Taf. 5d, 1. v. l. W. Helbig, Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom. Die Staatlichen Sammlungen I, (Tübingen 1969) Kat.503. W. Helbig, Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom. Die Staatlichen Sammlungen III, (Tübingen 1969) Kat. 2269. E. Paribeni, Museo Nazionale Romano. Sculture greche del V secolo (Rom 1953) Kat. 20, 21. P. C. Bol, Der antretende Diskobol (Mainz 1996). P. C. Bol (Hrsg.), Die Geschichte der Antiken Bildhauerkunst II. Klassische Plastik (Mainz 2004). K. Stemmer (Hrsg.), Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur. Ausstellungskatalog Berlin (Berlin 1995) 395, Kat. C 36, 431 Kat. D 22.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de