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Athena Lemnia (Torso)
Name: Athena Lemnia (Torso) Inventarnummer: 157 Beschreibung:
Eine leicht überlebensgroße aufrechtstehende bekleidete weibliche Figur auf einer rechteckigen Plinthe. Der Kopf und der Bereich ab der rechten Schulter und der rechten Brust fehlen, sowie der rechte Arm und fast vollständig der Linke. Aus dem erhaltenen Armansatz an der linken Schulter ist zu erkennen, dass der Arm angehoben und nach links gestreckt war. Die Figur trägt einen Peplos auf dem eine Ägis schräg von der rechten Schulter anliegt. Der Peplos und die Ägis sind mit einem schmalen Gürtel in der Mitte des Oberkörpers gegürtet. Der linke Spielbeinfuß ist leicht nach links versetzt, und die Konturen des Spielbeins sind leicht durch die Faltenführung des Peplos angedeutet. Der Peplos fällt in geraden Falten bis zu den Zehen der Figur, sie trägt Sandalen auf hoher Sohle. Die Ägis umfasst eng den Torso und ein Teil des Peplos im Bereich der linken Achsel überlappt ein wenig die Schlangenhaut, um die Bewegung des Arms nicht einzuschränken. Unter der linken Brust ist auf der Ägis ein Gorgoneion abgebildet. Entlang des rechten Beins, wo die beiden Peplos-Enden sich treffen, verläuft die Faltenführung beinahe symmetrisch nach unten. Original AO: Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Albertinum), Inv. Hm 50. Original FO: unbekannt Original Schriftquellen:
Paus. 1, 28, 2; Luk. Imagines 4-6; Plinius nat. 34.54 (erwähnt eine Bronzestatue der Athena von Pheidias). Original Datierung: Griechisches Original um 450-440 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Es handelt sich um eine römische Marmorkopie des griechischen bronzenen Weihgeschenks an Athena; gestiftet von auf Lemnos lebenden Athenern und von Pheidias geschaffen. Aufgestellt wurde das Original auf der Athener Akropolis nordwestlich des Parthenon. Eine helmlose Athena stellte eine Besonderheit unter den Abbildungen der Göttin dar. Die Lemnia soll ihren Helm in der rechten Hand gehalten haben, zu welcher Seite sich auch ihr Blick richtet (Rek. Dresden, Inv. ZV 3278; siehe Athena Typus Dresden-Bologna in Schröder 2009, 144). Daher wird dieses Abbild in den Kontext der friedlichen perikleischen Politik gebracht. (Knoll 1993). Vergleich:
Beide Repliken sind in Ausführung und Maßen gleich, es gibt nur wenige stilistische Unterschiede. In Kassel befindet sich noch eine Replik des Torsos (Schloss Wilhelmshöhe, Inv. Sk 2), die aufgrund der elaborierten Gestaltung der Ägis und weiteren Gewandelementen sich dem Bronzeoriginal nähert (Gercke 2007, 55). Zum Typus der helmhaltenden Athena in der Vasenmalerei vgl. Katalog in Kunisch 1974, Taf. 40-48; Steinhart 2000 Abb. 5. Athena (Büste) mit daneben abgebildeten Helm ist ebenso auf Gemmen dargestellt (Sard Berlin, Coll. Dressel Inv. 256; vgl. Steinhart 2000). Literatur:
S. F. Schröder (Hrsg.), Verwandelte Götter. Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden (Dresden 2009) 144-148 Kat. 3. P. Herrmann, Verzeichnis der antiken Original-Bildwerke (Dresden 1915) 17f Kat. 50. N. Kunisch, Zur helmhaltenden Athena, AM 89, 1974, 85-104, Taf. 40-48. H. J. Hartswick, The Athena Lemnia Reconsidered, AJA 87, 1983, 335-346, Pl. 42-46. U. Schmidt (Hrsg.), Apollon und Athena: Klassische Götterstatuen in Abgüssen und Rekonstruktionen (Kassel 1991). P. Gercke – N. Zimmermann-Elseify, Antike Steinskulpturen und neuzeitliche Nachbildungen in Kassel. Bestandskatalog (Mainz 2007) 51-55, Abb. 5.1-5.4. Typ Dresden-Kassel. M. Steinhart, Athena Lemnia, Athen und Lemnos, AA 2000, 377-385.
Eine leicht überlebensgroße aufrechtstehende bekleidete weibliche Figur auf einer rechteckigen Plinthe. Der Kopf und der Bereich ab der rechten Schulter und der rechten Brust fehlen, sowie der rechte Arm und fast vollständig der Linke. Aus dem erhaltenen Armansatz an der linken Schulter ist zu erkennen, dass der Arm angehoben und nach links gestreckt war. Die Figur trägt einen Peplos auf dem eine Ägis schräg von der rechten Schulter anliegt. Der Peplos und die Ägis sind mit einem schmalen Gürtel in der Mitte des Oberkörpers gegürtet. Der linke Spielbeinfuß ist leicht nach links versetzt, und die Konturen des Spielbeins sind leicht durch die Faltenführung des Peplos angedeutet. Der Peplos fällt in geraden Falten bis zu den Zehen der Figur, sie trägt Sandalen auf hoher Sohle. Die Ägis umfasst eng den Torso und ein Teil des Peplos im Bereich der linken Achsel überlappt ein wenig die Schlangenhaut, um die Bewegung des Arms nicht einzuschränken. Unter der linken Brust ist auf der Ägis ein Gorgoneion abgebildet. Entlang des rechten Beins, wo die beiden Peplos-Enden sich treffen, verläuft die Faltenführung beinahe symmetrisch nach unten. Original AO: Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Albertinum), Inv. Hm 50. Original FO: unbekannt Original Schriftquellen:
Paus. 1, 28, 2; Luk. Imagines 4-6; Plinius nat. 34.54 (erwähnt eine Bronzestatue der Athena von Pheidias). Original Datierung: Griechisches Original um 450-440 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Es handelt sich um eine römische Marmorkopie des griechischen bronzenen Weihgeschenks an Athena; gestiftet von auf Lemnos lebenden Athenern und von Pheidias geschaffen. Aufgestellt wurde das Original auf der Athener Akropolis nordwestlich des Parthenon. Eine helmlose Athena stellte eine Besonderheit unter den Abbildungen der Göttin dar. Die Lemnia soll ihren Helm in der rechten Hand gehalten haben, zu welcher Seite sich auch ihr Blick richtet (Rek. Dresden, Inv. ZV 3278; siehe Athena Typus Dresden-Bologna in Schröder 2009, 144). Daher wird dieses Abbild in den Kontext der friedlichen perikleischen Politik gebracht. (Knoll 1993). Vergleich:
Beide Repliken sind in Ausführung und Maßen gleich, es gibt nur wenige stilistische Unterschiede. In Kassel befindet sich noch eine Replik des Torsos (Schloss Wilhelmshöhe, Inv. Sk 2), die aufgrund der elaborierten Gestaltung der Ägis und weiteren Gewandelementen sich dem Bronzeoriginal nähert (Gercke 2007, 55). Zum Typus der helmhaltenden Athena in der Vasenmalerei vgl. Katalog in Kunisch 1974, Taf. 40-48; Steinhart 2000 Abb. 5. Athena (Büste) mit daneben abgebildeten Helm ist ebenso auf Gemmen dargestellt (Sard Berlin, Coll. Dressel Inv. 256; vgl. Steinhart 2000). Literatur:
S. F. Schröder (Hrsg.), Verwandelte Götter. Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden (Dresden 2009) 144-148 Kat. 3. P. Herrmann, Verzeichnis der antiken Original-Bildwerke (Dresden 1915) 17f Kat. 50. N. Kunisch, Zur helmhaltenden Athena, AM 89, 1974, 85-104, Taf. 40-48. H. J. Hartswick, The Athena Lemnia Reconsidered, AJA 87, 1983, 335-346, Pl. 42-46. U. Schmidt (Hrsg.), Apollon und Athena: Klassische Götterstatuen in Abgüssen und Rekonstruktionen (Kassel 1991). P. Gercke – N. Zimmermann-Elseify, Antike Steinskulpturen und neuzeitliche Nachbildungen in Kassel. Bestandskatalog (Mainz 2007) 51-55, Abb. 5.1-5.4. Typ Dresden-Kassel. M. Steinhart, Athena Lemnia, Athen und Lemnos, AA 2000, 377-385.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de