FUNDus!
Apollon, Pergamonaltar
Name: Apollon, Pergamonaltar Inventarnummer: 112 Beschreibung:
Es handelt sich um ein Friesfragment des Pergamonaltars. Darauf ist ein unbekleideter männlicher Torso zu sehen. Es fehlen: der Kopf, rechter Oberarm, linker Unterarm, rechter Oberschenkel, linker Unterschenkel und das Glied. Die Figur ist frontal zum Betrachter ausgerichtet. Beide Arme sind zu den Seiten gestreckt. Die Körpermuskulatur ist betont. Ein Riemen verläuft von der rechten Schulter diagonal nach unten, an dem ein Köcher mit Pfeilen befetigt ist. Der Köcher ist hinter der rechten Schulter zu sehen. Um den linken Oberarm der Figur ist eng ein Manteltuch gewickelt, welches in zahlreichen Falten nach unten hängt. Original AO: Berlin, Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin, AvP III.2 GF 10, 7 - 11, 3. Original FO: Türkei, Nordwesten, Bergama, antikes Pergamon, ab 1871. Original Schriftquellen: Pausanias 5, 13, 8 (Anmerkung über einen Asche-Altar des Zeus in Pergamon). Original Datierung: 182-165 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Die Friesplatte gehört zum Ostfries des großen Zeusaltar von Pergamon. Für die Haltung des Apollen werden folgende Bewegungen rekonstuiert: mit seiner Rechten greift er nach einem Pfeil aus dem Köcher, während er in seiner linken den Bogen festhält und auf die Giganten richtet (Rohde 1982, 89). Das Thema dieses monumentalen Sockelfrieses war die Gigantomachie, Kampf der Götter gegen die Giganten, welches eines der bedeutendsten für griechische Kunst ist, weil es den Sieg der Vernunft über den Chaos symbolisiert (Heilmeyer 2004, 31). Auf dem Ostfries sind Apollon, Leto, Artemis und Hekate in Einzelkämpfen mit Giganten dargestellt (Schmidt 1961, 52). Alle Figuren des Frieses wurden ursprünglich mit einer Namensinschrift versehen. Der heute in Berlin aufgestellte Zeusaltar befand sich ursprünglich auf der Akropolis der Polis Pergamon, der Hauptstadt eines der Diadochenreiche im Hellenismus. König Eumenes II. (197-159 v. Chr.) von Pergamon soll ihn in Auftrag gegeben haben als einen Dank an Zeus für seine Militärsiege (Schmidt 1961, 15). Zur plastischen Gestaltung des Altars gehört der Telephos-Fries, der sich oben im Hof befand (ebenfalls ausgestellt in Berlin, Pergamonmuseum). Auf dem Altar ist ein Künstlername gesichert – Theorretos. Es sollen mindenstens fünfzehn Künstler am Altar gearbeitet haben, drei Namen sind überliefert: Menekrates, Dionysiades, Orestes (Rohde 1982, 72f). Vergleich:
Das Thema der Gigantomachie ist sowohl in der Vasenmalerei als auch in der Plastik vorzufinden: att.-rf. Trinkschale des Erginos und Aristophanes; Fries der Siphinerschatzhauses in Deplhi, in situ; östlicher Metopenfries des Parthenon, in situ; Gigantomachie auf dem Ostgiebel des Athenatempels auf der Akropolis in Athen, Akropolis. Museum, Inv. 631 A; 631 B. Zur plastischen Ausarbeitung des Torsos: Apollon von Belvedere in Rom, Musei Vaticani, Inv. 1015, für einen Vergleich siehe B. Hintzen-Bohlen, Zum Apollon von Belvedere, in: B. Brock – A. Preiß (Hrsg.), Ikonographia. Festschrift Donat de Chapeaurouge (München 1990) 11-25. Literatur:
H. Kähler, Der Große Fries von Pergamon (Berlin 1948) 40f, Taf. 5. W.-D. Heilmeyer, Der Pergamonaltar (Berlin 2004) 34, Abb. 33. F.-H. Massa-Pairault, La Gigantomachie de Pergame ou l’image du monde, BCH Suppl. 50, 2007, 138f, Taf. 72a. E. Schmidt, Der große Altar zu Pergamon (Leipzig 1961) 52f, Taf. 13. C. Humann, Der Pergamonaltar (Dortmund 1959) 72, Relief-No. 18. E. Rohde, Pergamon: Burgberg und Altar (Berlin 1982) 89, Abb. 73. M. Kunze, Der Altar von Pergamon. Hellenistische und römische Architektur, Antikensammlung II (Berlin 1985) 36f, Abb. 33, 35.
Es handelt sich um ein Friesfragment des Pergamonaltars. Darauf ist ein unbekleideter männlicher Torso zu sehen. Es fehlen: der Kopf, rechter Oberarm, linker Unterarm, rechter Oberschenkel, linker Unterschenkel und das Glied. Die Figur ist frontal zum Betrachter ausgerichtet. Beide Arme sind zu den Seiten gestreckt. Die Körpermuskulatur ist betont. Ein Riemen verläuft von der rechten Schulter diagonal nach unten, an dem ein Köcher mit Pfeilen befetigt ist. Der Köcher ist hinter der rechten Schulter zu sehen. Um den linken Oberarm der Figur ist eng ein Manteltuch gewickelt, welches in zahlreichen Falten nach unten hängt. Original AO: Berlin, Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin, AvP III.2 GF 10, 7 - 11, 3. Original FO: Türkei, Nordwesten, Bergama, antikes Pergamon, ab 1871. Original Schriftquellen: Pausanias 5, 13, 8 (Anmerkung über einen Asche-Altar des Zeus in Pergamon). Original Datierung: 182-165 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Die Friesplatte gehört zum Ostfries des großen Zeusaltar von Pergamon. Für die Haltung des Apollen werden folgende Bewegungen rekonstuiert: mit seiner Rechten greift er nach einem Pfeil aus dem Köcher, während er in seiner linken den Bogen festhält und auf die Giganten richtet (Rohde 1982, 89). Das Thema dieses monumentalen Sockelfrieses war die Gigantomachie, Kampf der Götter gegen die Giganten, welches eines der bedeutendsten für griechische Kunst ist, weil es den Sieg der Vernunft über den Chaos symbolisiert (Heilmeyer 2004, 31). Auf dem Ostfries sind Apollon, Leto, Artemis und Hekate in Einzelkämpfen mit Giganten dargestellt (Schmidt 1961, 52). Alle Figuren des Frieses wurden ursprünglich mit einer Namensinschrift versehen. Der heute in Berlin aufgestellte Zeusaltar befand sich ursprünglich auf der Akropolis der Polis Pergamon, der Hauptstadt eines der Diadochenreiche im Hellenismus. König Eumenes II. (197-159 v. Chr.) von Pergamon soll ihn in Auftrag gegeben haben als einen Dank an Zeus für seine Militärsiege (Schmidt 1961, 15). Zur plastischen Gestaltung des Altars gehört der Telephos-Fries, der sich oben im Hof befand (ebenfalls ausgestellt in Berlin, Pergamonmuseum). Auf dem Altar ist ein Künstlername gesichert – Theorretos. Es sollen mindenstens fünfzehn Künstler am Altar gearbeitet haben, drei Namen sind überliefert: Menekrates, Dionysiades, Orestes (Rohde 1982, 72f). Vergleich:
Das Thema der Gigantomachie ist sowohl in der Vasenmalerei als auch in der Plastik vorzufinden: att.-rf. Trinkschale des Erginos und Aristophanes; Fries der Siphinerschatzhauses in Deplhi, in situ; östlicher Metopenfries des Parthenon, in situ; Gigantomachie auf dem Ostgiebel des Athenatempels auf der Akropolis in Athen, Akropolis. Museum, Inv. 631 A; 631 B. Zur plastischen Ausarbeitung des Torsos: Apollon von Belvedere in Rom, Musei Vaticani, Inv. 1015, für einen Vergleich siehe B. Hintzen-Bohlen, Zum Apollon von Belvedere, in: B. Brock – A. Preiß (Hrsg.), Ikonographia. Festschrift Donat de Chapeaurouge (München 1990) 11-25. Literatur:
H. Kähler, Der Große Fries von Pergamon (Berlin 1948) 40f, Taf. 5. W.-D. Heilmeyer, Der Pergamonaltar (Berlin 2004) 34, Abb. 33. F.-H. Massa-Pairault, La Gigantomachie de Pergame ou l’image du monde, BCH Suppl. 50, 2007, 138f, Taf. 72a. E. Schmidt, Der große Altar zu Pergamon (Leipzig 1961) 52f, Taf. 13. C. Humann, Der Pergamonaltar (Dortmund 1959) 72, Relief-No. 18. E. Rohde, Pergamon: Burgberg und Altar (Berlin 1982) 89, Abb. 73. M. Kunze, Der Altar von Pergamon. Hellenistische und römische Architektur, Antikensammlung II (Berlin 1985) 36f, Abb. 33, 35.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de