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Krieger, Figur V vom Westgiebel des Aphaia-Tempels
Name: Krieger, Figur V vom Westgiebel des Aphaia-Tempels Inventarnummer: 32 Beschreibung:
Es handelt sich um eine unbekleidete, unterlebensgroße männliche Statue. Es fehlt der linke Arm und das Glied. Die Figur ist hockend in einem tiefen Schrittstand dargestellt. Das Gewicht lastet auf dem vorgestellten linken Bein. Beide Beine sind scharf angewinkelt. Der rechte Fuß berührt nur mit den Zehen den Boden, das rechte Knie ist durch eine Stütze mit der Plinthe ver-bunden. Die rechte Hand ist zur Faust geballt, in der ein durchgehendes Loch zu sehen ist. Der Arm hängt herab, ist leicht angewinkelt und scheint auszuholen. Der Oberkörper der Figur ist nach vorne gelehnt. Die Körpermuskulatur ist ausgearbeitet, das Abdomen ist besonders betont. Sie trägt einen griechischen Helm. Auf der Strin, den Schläfen und um den Nacken sind kleine runde Einlässe zu sehen. Das Gesicht ist glatt, die Mundwinkel sind leicht nach oben geführt. Original AO: München, Glyptothek, Inv. 78. Original FO: Aigina, Griechenland, Aphaia-Tempel 1811. Original Datierung: Um 510 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Marmorskulptur vom Westgiebel des dorischen Peripteros (6x12) im Aphaiaheiligtum in Aigina. Dem Mythos nach war Aphaia eine weibliche Gottheit, die in Kreta Britomatis genannt wurde und eine Freundin der Artemis war (Welter 1938, 71). Sie landete in Aigina, nachdem sie vor König Minos floh. Seitdem bekam sie ein eigenes Heiligtum auf der Insel. Ein anderer Mythos verbindet Aphaia mit dem Zeus Aphesios von Megara (Welter 1938, 73f). Das Thema der beiden Giebel gehört in den trojanischen Sagenkreis. Es sind jeweils Kampfszenen dargestellt, die in der Mitte von Athena geteilt werden. Auf dem Westgiebel ist der zweite Feldzug gegen Troja dargestellt, an dem Aias, der Sohn des Telamon, des Sohnes des Aiakos, des Ahnherrn von Aigina (Ohly 1972, 61), teilnahm. Jede Giebelfigur ist rundplastisch gearbeitet, ursprünglich wurden auch Details aus Metall angebracht, die Einlassungen sind noch an den Figuren zu erkennen. Vergleich:
Bewegungsmotiv, vorstoßende Haltung ähnlich wie bei Ostgiebelfigur IV, München, Glyptothek, Inv. 88 und bei Westgiebelfigur XII, München, Glypthotek, Inv. 82. Literatur:
G. Welter, Aigina (Berlin 1938). D. Ohly, Glyptothek München: griechische und römische Skulpturen (München 1972) 63. A. Furtwängler, Die Aegineten der Glyptothek König Ludwigs I. (München 1906) 27f, Figur M Taf. 7. D. Ohly, Die Aegineten II. Die Westgiebelgruppe (München 2001) Taf. 108-112. U. Sinn, Aphaia und die „Aegineten“. Zur Rolle des Aphaiaheiligtums im religiösen und gesellschaftlichen Leben der Insel Aigina, AM 102, 1987, 131-167, Taf. 12-13. H. Knell, Mythos und Polis (Darmstadt 1990) 68-78.
Es handelt sich um eine unbekleidete, unterlebensgroße männliche Statue. Es fehlt der linke Arm und das Glied. Die Figur ist hockend in einem tiefen Schrittstand dargestellt. Das Gewicht lastet auf dem vorgestellten linken Bein. Beide Beine sind scharf angewinkelt. Der rechte Fuß berührt nur mit den Zehen den Boden, das rechte Knie ist durch eine Stütze mit der Plinthe ver-bunden. Die rechte Hand ist zur Faust geballt, in der ein durchgehendes Loch zu sehen ist. Der Arm hängt herab, ist leicht angewinkelt und scheint auszuholen. Der Oberkörper der Figur ist nach vorne gelehnt. Die Körpermuskulatur ist ausgearbeitet, das Abdomen ist besonders betont. Sie trägt einen griechischen Helm. Auf der Strin, den Schläfen und um den Nacken sind kleine runde Einlässe zu sehen. Das Gesicht ist glatt, die Mundwinkel sind leicht nach oben geführt. Original AO: München, Glyptothek, Inv. 78. Original FO: Aigina, Griechenland, Aphaia-Tempel 1811. Original Datierung: Um 510 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Marmorskulptur vom Westgiebel des dorischen Peripteros (6x12) im Aphaiaheiligtum in Aigina. Dem Mythos nach war Aphaia eine weibliche Gottheit, die in Kreta Britomatis genannt wurde und eine Freundin der Artemis war (Welter 1938, 71). Sie landete in Aigina, nachdem sie vor König Minos floh. Seitdem bekam sie ein eigenes Heiligtum auf der Insel. Ein anderer Mythos verbindet Aphaia mit dem Zeus Aphesios von Megara (Welter 1938, 73f). Das Thema der beiden Giebel gehört in den trojanischen Sagenkreis. Es sind jeweils Kampfszenen dargestellt, die in der Mitte von Athena geteilt werden. Auf dem Westgiebel ist der zweite Feldzug gegen Troja dargestellt, an dem Aias, der Sohn des Telamon, des Sohnes des Aiakos, des Ahnherrn von Aigina (Ohly 1972, 61), teilnahm. Jede Giebelfigur ist rundplastisch gearbeitet, ursprünglich wurden auch Details aus Metall angebracht, die Einlassungen sind noch an den Figuren zu erkennen. Vergleich:
Bewegungsmotiv, vorstoßende Haltung ähnlich wie bei Ostgiebelfigur IV, München, Glyptothek, Inv. 88 und bei Westgiebelfigur XII, München, Glypthotek, Inv. 82. Literatur:
G. Welter, Aigina (Berlin 1938). D. Ohly, Glyptothek München: griechische und römische Skulpturen (München 1972) 63. A. Furtwängler, Die Aegineten der Glyptothek König Ludwigs I. (München 1906) 27f, Figur M Taf. 7. D. Ohly, Die Aegineten II. Die Westgiebelgruppe (München 2001) Taf. 108-112. U. Sinn, Aphaia und die „Aegineten“. Zur Rolle des Aphaiaheiligtums im religiösen und gesellschaftlichen Leben der Insel Aigina, AM 102, 1987, 131-167, Taf. 12-13. H. Knell, Mythos und Polis (Darmstadt 1990) 68-78.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de