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Bogenschütze, Figur XI vom Westgiebel des Aphaia-Tempels
Name: Bogenschütze, Figur XI vom Westgiebel des Aphaia-Tempels Inventarnummer: 34 Beschreibung:
Es handelt sich um eine bekleidete, unterlebensgroße männliche Figur. Der linke Arm und der Bogen fehlen. Die Figur ist hockend dargestellt, dabei ist das rechte Bein zurückgezogen und das Knie auf dem Boden abgesetzt. Das linke Bein ist nach vorne gestreckt und leicht angewinkelt. Nur die Ferse berührt den Boden. Die Figur ist barfuß. Der rechte Arm ist in der Bewegung des Bogenspannens angewinkelt und leicht nach hinten geführt. Die Figur schaut gerade nach vorne. Das Gesicht ist glatt, die Mundwinkel sind leicht nach oben geführt. Die Figur trägt eine Hose und ein hüftlanges, langärmeliges Oberteil. Die Einzelheiten der Kleidung sind nicht am Abguss zu erkennen, da sie aufgemalt waren. Die Figur trägt eine Kopfbedeckung die oben zu einem Kringel zugespitzt ist. Sie bedeckt auch den Nacken. Die Riemen zum Schutz der Schläfen sind nach hinten geführt und zusammengebunden. An der Stirn schauen Haare hervor, sie wurden wahrscheinlich ebenso angemalt, da sie nicht nicht ausgearbeitet sind. An der rechten Hüftseite der Figur ist ein Köcher befestigt. Original AO: München, Glyptothek, Inv. 81. Original FO: Aigina, Griechenland, Aphaia-Tempel in 1811. Original Datierung: 500-490 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Marmorskulptur vom Westgiebel des dorischen Peripteros (6x12) im Aphaiaheiligtum in Aigina. Dem Mythos nach war Aphaia eine weibliche Gottheit, die in Kreta Britomatis genannt wurde und eine Freundin der Artemis war (Welter 1938, 71). Sie landete in Aigina, nachdem sie vor König Minos floh. Seitdem bekam sie ein eigenes Heiligtum auf der Insel. Ein anderer Mythos verbindet Aphaia mit dem Zeus Aphesios von Megara (Welter 1938, 73f). Das Thema der beiden Giebel gehört in den trojanischen Sagenkreis. Es sind jeweils Kampfszenen dargestellt, die in der Mitte von Athena geteilt wurden. Auf dem Westgiebel ist der zweite Feldzug gegen Troja dargestellt, an dem Aias, der Sohn des Telamon, des Sohnes des Aiakos, des Ahnherrn von Aigina (Ohly 1972, 61), teilnimmt. Dieser Bogenschütze trägt einen skythischen Helm und Schutzkleidung, daher wird er als Paris von Troja bezeichnet (Ohly 1972, 63). Jede Giebelfigur ist rundplastisch gearbeitet, ursprünglich wurden auch Details aus Metall angebracht, die Einlassungen sind noch an den Figuren zu erkennen. Vergleich:
Entspanntere Körperhaltung im Vergleich zu dem Herakles-Bogenschützen (Figur V des Ostgiebels, Inv. 35) und dem Bogenschützen IV des Westgiebels (München Glyptothek, Inv. 77). Literatur:
G. Welter, Aigina (Berlin 1938) Abb. 63-64. D. Ohly, Glyptothek München: griechische und römische Skulpturen (München 1972) 63, Taf. 29. A. Furtwängler, Die Aegineten der Glyptothek König Ludwigs I. (München 1906) 23f, Figur C Taf. 5. D. Ohly, Die Aegineten II. Die Westgiebelgruppe (München 2001) Taf. 138-145. H. Knell, Mythos und Polis (Darmstadt 1990) 68-78, Abb. 71. U. Sinn, Aphaia und die „Aegineten“. Zur Rolle des Aphaiaheiligtums im religiösen und gesellschaftlichen Leben der Insel Aigina, AM 102, 1987, 131-167, Taf. 12-13. V. Brinkmann, Die Ausläufer der archaischen Skulptur und die archaischen Formelemente in der Zeit der frühen Klassik, in: P. C. Bol, Die Geschichte der Antiken Bildhauerkunst I: Frühgriechische Plastik (Mainz 2002) 277, Abb. 357 k.
Es handelt sich um eine bekleidete, unterlebensgroße männliche Figur. Der linke Arm und der Bogen fehlen. Die Figur ist hockend dargestellt, dabei ist das rechte Bein zurückgezogen und das Knie auf dem Boden abgesetzt. Das linke Bein ist nach vorne gestreckt und leicht angewinkelt. Nur die Ferse berührt den Boden. Die Figur ist barfuß. Der rechte Arm ist in der Bewegung des Bogenspannens angewinkelt und leicht nach hinten geführt. Die Figur schaut gerade nach vorne. Das Gesicht ist glatt, die Mundwinkel sind leicht nach oben geführt. Die Figur trägt eine Hose und ein hüftlanges, langärmeliges Oberteil. Die Einzelheiten der Kleidung sind nicht am Abguss zu erkennen, da sie aufgemalt waren. Die Figur trägt eine Kopfbedeckung die oben zu einem Kringel zugespitzt ist. Sie bedeckt auch den Nacken. Die Riemen zum Schutz der Schläfen sind nach hinten geführt und zusammengebunden. An der Stirn schauen Haare hervor, sie wurden wahrscheinlich ebenso angemalt, da sie nicht nicht ausgearbeitet sind. An der rechten Hüftseite der Figur ist ein Köcher befestigt. Original AO: München, Glyptothek, Inv. 81. Original FO: Aigina, Griechenland, Aphaia-Tempel in 1811. Original Datierung: 500-490 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Marmorskulptur vom Westgiebel des dorischen Peripteros (6x12) im Aphaiaheiligtum in Aigina. Dem Mythos nach war Aphaia eine weibliche Gottheit, die in Kreta Britomatis genannt wurde und eine Freundin der Artemis war (Welter 1938, 71). Sie landete in Aigina, nachdem sie vor König Minos floh. Seitdem bekam sie ein eigenes Heiligtum auf der Insel. Ein anderer Mythos verbindet Aphaia mit dem Zeus Aphesios von Megara (Welter 1938, 73f). Das Thema der beiden Giebel gehört in den trojanischen Sagenkreis. Es sind jeweils Kampfszenen dargestellt, die in der Mitte von Athena geteilt wurden. Auf dem Westgiebel ist der zweite Feldzug gegen Troja dargestellt, an dem Aias, der Sohn des Telamon, des Sohnes des Aiakos, des Ahnherrn von Aigina (Ohly 1972, 61), teilnimmt. Dieser Bogenschütze trägt einen skythischen Helm und Schutzkleidung, daher wird er als Paris von Troja bezeichnet (Ohly 1972, 63). Jede Giebelfigur ist rundplastisch gearbeitet, ursprünglich wurden auch Details aus Metall angebracht, die Einlassungen sind noch an den Figuren zu erkennen. Vergleich:
Entspanntere Körperhaltung im Vergleich zu dem Herakles-Bogenschützen (Figur V des Ostgiebels, Inv. 35) und dem Bogenschützen IV des Westgiebels (München Glyptothek, Inv. 77). Literatur:
G. Welter, Aigina (Berlin 1938) Abb. 63-64. D. Ohly, Glyptothek München: griechische und römische Skulpturen (München 1972) 63, Taf. 29. A. Furtwängler, Die Aegineten der Glyptothek König Ludwigs I. (München 1906) 23f, Figur C Taf. 5. D. Ohly, Die Aegineten II. Die Westgiebelgruppe (München 2001) Taf. 138-145. H. Knell, Mythos und Polis (Darmstadt 1990) 68-78, Abb. 71. U. Sinn, Aphaia und die „Aegineten“. Zur Rolle des Aphaiaheiligtums im religiösen und gesellschaftlichen Leben der Insel Aigina, AM 102, 1987, 131-167, Taf. 12-13. V. Brinkmann, Die Ausläufer der archaischen Skulptur und die archaischen Formelemente in der Zeit der frühen Klassik, in: P. C. Bol, Die Geschichte der Antiken Bildhauerkunst I: Frühgriechische Plastik (Mainz 2002) 277, Abb. 357 k.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de