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Antretender Diskobol
Name: Antretender Diskobol Inventarnummer: 29 Beschreibung:
Eine aufrechtstehende nackte junge männliche Figur auf einer ab-gerundeten Plinthe. Das rechte Bein ist nach rechts und nach vorne versetzt, das Gewicht lagert auf dem linken Standbein, das mit einer Stütze verbunden ist. Die Stütze in Form eines Baumstammes ist ebenfalls mit der rechten Wade verbunden. Der rechte Unterarm ist angehoben, die erhaltenen Finger nach innen geknickt. Der linke Arm hängt entlang des Körpers, in der Hand befindet sich ein Diskus. Der Blick ist zum Boden gerichtet, die Haare sind in kleinen dicken Sichellöckchen unregelmäßig auf dem Kopf verteilt. Die Figur trägt ein schmales Strinband. Original AO: Rom, Musei Vaticani, Sala della Biga, Inv. 2349. Original FO:
Rom, 1771 von G. Hamilton an der Via Appia, bei Frattocchie sog. Villa des Gallienus entdeckt. Seit 1772 im Vatikan: zuerst im Gabinetto dellemaschere, ab 1796 am heutigen Standort. Original Schriftquellen: Plin. nat. 34, 80 Original Datierung: Original: 430-400 v. Chr. Röm. Kopie: spätaugusteisch Deutung und historischer Kontext:
Die Statue des Antretenden Diskobols ist eine marmorne römische Kopie eines griechischen Bronzeoriginals. Die Originalstatue war vermutlich zu Ehren eines siegreichen Athleten angefertigt (Bol 1996, 32) worden. Plinius nennt einen Naukydes, der einen Diskuswerfer schuf; zur Diskussion um den Bildhauer s. Arnold 1969, 110; Bol 1996, 63. Ob es bei dieser Statue, wie beim Diskobol des Myron, auch ein bestimmter Moment des Diskuswurfs dargestellt ist, bleibt unklar. Arnold 1969, 114 ff. bestreitet diese Annahme und vermutet, dass diese Statue den Athleten nicht als Handelnden darstellt. In der Antike war der Diskoswurf ein Teil des Pentathlons, der in der klassischen Zeit hoch angesehen war, da bei dieser Diziplin der ganze Körper herausgefordert wurde. Vergleich:
Weitere Repliken vom Typus des Antretenden Diskobols befinden sich im British Museum, London (Inv.1753), im Liebighaus in Frankfurt a. Main (Inv. 2608), Louvre, Paris (Inv. MA 89). Auch der Ares Borghese im Louvre (Inv.MA 866) scheint das Standmotiv des Diskobol zu wiederholen. Literatur:
B. Schröder, Zum Diskobol des Myron. Eine Untersuchung (Strassburg 1913) Taf. 1. P. C. Bol, Der antretende Diskobol (Mainz 1996) Kat. 2, Abb. 40-41. D. Arnold, Die Polykletnachfolge (Berlin 1969) 110-150, Kopienkatalog, 262-263. C. Rolley, La Sculpture Grecque II (Paris 1999) 48 f.
Eine aufrechtstehende nackte junge männliche Figur auf einer ab-gerundeten Plinthe. Das rechte Bein ist nach rechts und nach vorne versetzt, das Gewicht lagert auf dem linken Standbein, das mit einer Stütze verbunden ist. Die Stütze in Form eines Baumstammes ist ebenfalls mit der rechten Wade verbunden. Der rechte Unterarm ist angehoben, die erhaltenen Finger nach innen geknickt. Der linke Arm hängt entlang des Körpers, in der Hand befindet sich ein Diskus. Der Blick ist zum Boden gerichtet, die Haare sind in kleinen dicken Sichellöckchen unregelmäßig auf dem Kopf verteilt. Die Figur trägt ein schmales Strinband. Original AO: Rom, Musei Vaticani, Sala della Biga, Inv. 2349. Original FO:
Rom, 1771 von G. Hamilton an der Via Appia, bei Frattocchie sog. Villa des Gallienus entdeckt. Seit 1772 im Vatikan: zuerst im Gabinetto dellemaschere, ab 1796 am heutigen Standort. Original Schriftquellen: Plin. nat. 34, 80 Original Datierung: Original: 430-400 v. Chr. Röm. Kopie: spätaugusteisch Deutung und historischer Kontext:
Die Statue des Antretenden Diskobols ist eine marmorne römische Kopie eines griechischen Bronzeoriginals. Die Originalstatue war vermutlich zu Ehren eines siegreichen Athleten angefertigt (Bol 1996, 32) worden. Plinius nennt einen Naukydes, der einen Diskuswerfer schuf; zur Diskussion um den Bildhauer s. Arnold 1969, 110; Bol 1996, 63. Ob es bei dieser Statue, wie beim Diskobol des Myron, auch ein bestimmter Moment des Diskuswurfs dargestellt ist, bleibt unklar. Arnold 1969, 114 ff. bestreitet diese Annahme und vermutet, dass diese Statue den Athleten nicht als Handelnden darstellt. In der Antike war der Diskoswurf ein Teil des Pentathlons, der in der klassischen Zeit hoch angesehen war, da bei dieser Diziplin der ganze Körper herausgefordert wurde. Vergleich:
Weitere Repliken vom Typus des Antretenden Diskobols befinden sich im British Museum, London (Inv.1753), im Liebighaus in Frankfurt a. Main (Inv. 2608), Louvre, Paris (Inv. MA 89). Auch der Ares Borghese im Louvre (Inv.MA 866) scheint das Standmotiv des Diskobol zu wiederholen. Literatur:
B. Schröder, Zum Diskobol des Myron. Eine Untersuchung (Strassburg 1913) Taf. 1. P. C. Bol, Der antretende Diskobol (Mainz 1996) Kat. 2, Abb. 40-41. D. Arnold, Die Polykletnachfolge (Berlin 1969) 110-150, Kopienkatalog, 262-263. C. Rolley, La Sculpture Grecque II (Paris 1999) 48 f.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de