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Teepflückerinnen
Künstler: Hermann Stuhr Titel: Teepflückerinnen Technik / Material: Öl auf Holz Datierung: vor 1914 Maße: 41 x 57 cm Standort: Biozentrum Klein Flottbek, Institut für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie, Archiv Kommentar:
Die Darstellung der Teepflückerinnen dürfte – ebenso wie vier weitere noch erhaltene Pflanzendarstellungen – mit den Aufgaben der Botanischen Staatsinstitute zusammenhängen, vermutlich sogar direkt mit Direktor Alfred Voigt, der solche Plantagen in Afrika besuchte. Diese seit 1883 bestehende Institution (ab 1901 unter dem Namen „Botanische Staatsinstitute“) erhielt ab 1913 eine Erweiterung seiner Räume. Das Staatsinstitut für Angewandte Botanik war für die wissenschaftliche Untersuchung kolonialer Produkte zuständig, zudem führte es Warenprüfungen durch. In dem dafür eingerichteten Laboratorium wurden auch Genussmittel wie Kaffee und Tee geprüft und Auskunft und Literatur zu Aufbereitung und Verarbeitung erteilt. Für Lehrzwecke standen auch Objekte wie Coffea liberica, Fotos und Lichtbilder bereit sowie zwei "Bilder nebst Rahmen" über Kaffeekrankheiten (Jahresbericht 1913/14, S. 8). Das Laboratorium für Warenkunde befand sich befand sich zunächst im Botanischen Museum, ab 1901 im Staatsinstitut für Angewandte Botanik. Aufnahmen der dortigen Ausstellungsräume zeigen ebenfalls neben diversen Objekten Zeichnungen und Gemälde von exotischen Pflanzen und Früchten, von denen sich noch heute einige in der Bibliothek bzw. im Archiv im Biozentrum Klein Flottbek befinden. 1961 wurde die Schausammlung des Staatsinstituts für Angewandte Botanik in der Jungiusstraße wiedereröffnet, im größten Ausstellungsraum, der Rotunde, wurden die genussmittelliefernden Pflanzen (Kakao, Kaffee, Tee, Tabak) gezeigt. Ob Stuhrs naturalistische Pflanzendarstellung in diesem Kontext noch gezeigt wurde, ist nicht bekannt. Im Jahresbericht des Instituts für angewandte Botanik 1916/17 ist dafür überliefert, dass insgesamt 9 Ölbilder im Auftrag von Direktor Alfred Voigt für die Schausammlung erworben wurden, der Verlust der 5 nicht mehr vorhandenen Gemälde dürfte auf Kriegsschäden zurückgehen. Der präzise Blick auf die Gestalt von Blüten, Blättern und Früchten dürfte dem didaktischen Konzept der Schausammlung ergänzend entsprochen haben: "Viele Photographien vom Anbau, von der Ernte oder der Ernteaufbereitung zusammen mit Schemazeichnungen, Modellen oder Schnittbildern sollten dazu beitragen, die Schausammlung instruktiv zu gestalten." (Jahresbericht 1961-62). Hermann Stuhr (1870-1918) war ab 1901 Lehrer an der Altonaer Handwerker- und Kunstgewerbeschule und Gründungsmitglied des 1909 gegründeten Altonaer Künstlervereins. 1904 hatte er im Auftrag des Hamburger Botanischen Gartens und der Station für Pflanzenschutz wissenschaftliche Zeichnungen für die Gartenbauausstellung 1904 in Düsseldorf angefertigt. Der präzise botanische Blick kennzeichnet auch die Darstellung der Teepflückerinnen, doch wird das botanische Interesse mit ästhetischer Ausführung der Land(wirt)schaft und der typischen, in diesem Fall meist weiblichen, Arbeiten verbunden. Literatur:
Hamburgs Botanik in Bildern. Bd. 1 ca. 1810 - ca. 1950, zusammengestellt von Gabriele Kranz, fotobuch 2015.
Für wertvolle Hinweise sei Gabriele Kranz gedankt, Betreuerin des Archivs des Instituts für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie der Universität Hamburg
StAHH Personalakte Hermann Stuhr 424-4_ST 257 Rechtsstatus: All rights reserved.
Die Darstellung der Teepflückerinnen dürfte – ebenso wie vier weitere noch erhaltene Pflanzendarstellungen – mit den Aufgaben der Botanischen Staatsinstitute zusammenhängen, vermutlich sogar direkt mit Direktor Alfred Voigt, der solche Plantagen in Afrika besuchte. Diese seit 1883 bestehende Institution (ab 1901 unter dem Namen „Botanische Staatsinstitute“) erhielt ab 1913 eine Erweiterung seiner Räume. Das Staatsinstitut für Angewandte Botanik war für die wissenschaftliche Untersuchung kolonialer Produkte zuständig, zudem führte es Warenprüfungen durch. In dem dafür eingerichteten Laboratorium wurden auch Genussmittel wie Kaffee und Tee geprüft und Auskunft und Literatur zu Aufbereitung und Verarbeitung erteilt. Für Lehrzwecke standen auch Objekte wie Coffea liberica, Fotos und Lichtbilder bereit sowie zwei "Bilder nebst Rahmen" über Kaffeekrankheiten (Jahresbericht 1913/14, S. 8). Das Laboratorium für Warenkunde befand sich befand sich zunächst im Botanischen Museum, ab 1901 im Staatsinstitut für Angewandte Botanik. Aufnahmen der dortigen Ausstellungsräume zeigen ebenfalls neben diversen Objekten Zeichnungen und Gemälde von exotischen Pflanzen und Früchten, von denen sich noch heute einige in der Bibliothek bzw. im Archiv im Biozentrum Klein Flottbek befinden. 1961 wurde die Schausammlung des Staatsinstituts für Angewandte Botanik in der Jungiusstraße wiedereröffnet, im größten Ausstellungsraum, der Rotunde, wurden die genussmittelliefernden Pflanzen (Kakao, Kaffee, Tee, Tabak) gezeigt. Ob Stuhrs naturalistische Pflanzendarstellung in diesem Kontext noch gezeigt wurde, ist nicht bekannt. Im Jahresbericht des Instituts für angewandte Botanik 1916/17 ist dafür überliefert, dass insgesamt 9 Ölbilder im Auftrag von Direktor Alfred Voigt für die Schausammlung erworben wurden, der Verlust der 5 nicht mehr vorhandenen Gemälde dürfte auf Kriegsschäden zurückgehen. Der präzise Blick auf die Gestalt von Blüten, Blättern und Früchten dürfte dem didaktischen Konzept der Schausammlung ergänzend entsprochen haben: "Viele Photographien vom Anbau, von der Ernte oder der Ernteaufbereitung zusammen mit Schemazeichnungen, Modellen oder Schnittbildern sollten dazu beitragen, die Schausammlung instruktiv zu gestalten." (Jahresbericht 1961-62). Hermann Stuhr (1870-1918) war ab 1901 Lehrer an der Altonaer Handwerker- und Kunstgewerbeschule und Gründungsmitglied des 1909 gegründeten Altonaer Künstlervereins. 1904 hatte er im Auftrag des Hamburger Botanischen Gartens und der Station für Pflanzenschutz wissenschaftliche Zeichnungen für die Gartenbauausstellung 1904 in Düsseldorf angefertigt. Der präzise botanische Blick kennzeichnet auch die Darstellung der Teepflückerinnen, doch wird das botanische Interesse mit ästhetischer Ausführung der Land(wirt)schaft und der typischen, in diesem Fall meist weiblichen, Arbeiten verbunden. Literatur:
Hamburgs Botanik in Bildern. Bd. 1 ca. 1810 - ca. 1950, zusammengestellt von Gabriele Kranz, fotobuch 2015.
Für wertvolle Hinweise sei Gabriele Kranz gedankt, Betreuerin des Archivs des Instituts für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie der Universität Hamburg
StAHH Personalakte Hermann Stuhr 424-4_ST 257 Rechtsstatus: All rights reserved.
Sammlung: Kunstsammlung der Universität Hamburg
Die Kunstsammlung der Universität Hamburg umfasst über 200 Arbeiten von etwa 190 Künstlerinnen und Künstlern. Den größten Teil bilden Reliefs und Plastiken aus Bronze und Gemälde aus der Zeit der 1950er bis 1980er Jahre. Diese Werke vermitteln einen sehr guten Eindruck von einer vielfältigen und lebendigen Kunst im öffentlichen Raum in der der wechselvollen Geschichte des vergangenen Jahrhunderts.
Kontakt:
Abteilung 2 - Kommunikation und Marketing
Martin-Luther-King-Platz 2
20146 Hamburg
Tel.: -49 40 42838-6822
E-Mail: rene.rackow@uni-hamburg.de