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Eirene und Ploutosknabe
Name: Eirene und Ploutosknabe Inventarnummer: 89 Beschreibung:
Es handelt sich um eine bekleidete überlebensgroße weibliche Statue, die einen kleinen nackten Knaben auf ihrem linken Arm sitzen hat und dabei in der linken Hand eine Kanne hält. Die weibliche Figur steht aufrecht auf einer rechteckigen Plinthe. Der rechte Spielbeinfuß ist ein wenig zur eite und leicht nach hinten geschoben. Die Figur trägt Sandalen, die durch Riemen am Vorderfuß und an der hohen Sohle zu erkennen sind. Ihren rechten Arm hält sie erhoben und beinahe rechtwinkling angewinkelt. Die Hand befindet sich auf der Distanz der Oberarmlänge auf der Kopfhöhe. Die Handfläche mit leicht gespreizten Fingern ist nach innen gewendet. Die Figur trägt einen dorischen Peplos mit Kolpos und Apoptygma. Die Peplosfalten akzentuieren die Ponderation: durch das Anwinkeln entstehen am Spielbein fast keine Falten. Das Standbein bleibt hinter den gerandlinigen Falten von der Hüfte bis zum Fuß verborgen. Das Gesicht ist jugendlich, faltenlos, der Ausdruck ist ruhig. Ihre welligen Haare sind in ein auf der Strin zusehendes Band eingebunden und nach hinten geführt, lange Korkenzieherlocken fallen auf die Schultern herab. Der Kopf und der Blick ist zum Knaben gewendet, welcher zu ihr aufschaut und seine rechte Hand zum Kinn der Frau ausstreckt. Seine Linke greift den Henkel der Kanne. Die Beine des Knaben sind lose in einen Manteltuch umgewickelt. Seine Haare sind an der Stirn in einen Knoten gebunden, dicke kurze Löckchen hängen rings um den Kopf herum. Original AO: München, Glyptothek Inv. 219. Original FO:
unbekannt, ursprünglich in der Kollektion der Villa Albani, nach 1798 in Paris im Museé Napoléon, seit 1816 in der Münchner Glyptothek. Original Schriftquellen:
Isokrates 15 (Antidosis), 109f; Cornelius Nepos,Timotheos 2,2; Pausanias 1, 8. 2; 9, 16, 2. Original Datierung: Griech. Original: 374-370 v. Chr. Röm. Kopie: julisch-claudisch Deutung und historischer Kontext:
Eine römische Kopie aus pentelischen Marmor. Original aus Bronze stammt vermutlich vom griechischen Bildhauer Kephisodot. Eirene – Göttin des Friedens hält Ploutos (Reichtum), auf Grund des Größenverhältnisses als Attribut konzipiert, in ihrem Arm. Das Original stand frei im Westen der Athener Agora. In Athen wurde am Anfang des 4. Jh. der Eirene Kult eingeführt, im Zusammenhang mit dem Friedenskongress in Sparta 374 v. Chr. Aus diesem Anlass war vermutlich die Statue gelobt. Auf der Agora fanden auch die Kultpraktiken statt. Eine Variation der Gruppe besteht aus Eirene und einem Füllhorn in ihrer Linken. Vergleich:
Es existieren weitere Torsorepliken, die das Standmotiv, die Tracht und die Faltenführung wiederholen (ausführliche Behandlung siehe la Rocca 1974). Ähnliche Darstellung auf einer Panathenäischen Amphore aus Eretria von einer weiblichen Figur mit einem Kind auf dem Arm (la Rocca 1974 Fig.20-23) Gewandvergleich mit den Karyatiden des Erechtheion (Vierneisel-Schlörb 1979). Eine Figur des Knaben im gleichen Haltungsmotiv wurde in Piräus gefunden (Athen, NM 175). Literatur:
B. Vierneisel-Schlörb, Glyptothek München. Katalog der Skulp-turen, Band II Klassische Skulpturen des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. (München 1979) 255, Kat. 25, Abb. 119-127. E. la Rocca, Eirene e Ploutos, JdI 89, 1974, 112-136. A. Furtwängler – F. Wolters, Beschreibungen Glypthotek Mün-chen (1910) Kat. 219. A. Furtwängler, München, Glyptothek, 100 Tafeln (München 1903) 38. E. Simon, Eirene und Pax: Friedensgöttinen der Antike (Stuttgart 1988).
Es handelt sich um eine bekleidete überlebensgroße weibliche Statue, die einen kleinen nackten Knaben auf ihrem linken Arm sitzen hat und dabei in der linken Hand eine Kanne hält. Die weibliche Figur steht aufrecht auf einer rechteckigen Plinthe. Der rechte Spielbeinfuß ist ein wenig zur eite und leicht nach hinten geschoben. Die Figur trägt Sandalen, die durch Riemen am Vorderfuß und an der hohen Sohle zu erkennen sind. Ihren rechten Arm hält sie erhoben und beinahe rechtwinkling angewinkelt. Die Hand befindet sich auf der Distanz der Oberarmlänge auf der Kopfhöhe. Die Handfläche mit leicht gespreizten Fingern ist nach innen gewendet. Die Figur trägt einen dorischen Peplos mit Kolpos und Apoptygma. Die Peplosfalten akzentuieren die Ponderation: durch das Anwinkeln entstehen am Spielbein fast keine Falten. Das Standbein bleibt hinter den gerandlinigen Falten von der Hüfte bis zum Fuß verborgen. Das Gesicht ist jugendlich, faltenlos, der Ausdruck ist ruhig. Ihre welligen Haare sind in ein auf der Strin zusehendes Band eingebunden und nach hinten geführt, lange Korkenzieherlocken fallen auf die Schultern herab. Der Kopf und der Blick ist zum Knaben gewendet, welcher zu ihr aufschaut und seine rechte Hand zum Kinn der Frau ausstreckt. Seine Linke greift den Henkel der Kanne. Die Beine des Knaben sind lose in einen Manteltuch umgewickelt. Seine Haare sind an der Stirn in einen Knoten gebunden, dicke kurze Löckchen hängen rings um den Kopf herum. Original AO: München, Glyptothek Inv. 219. Original FO:
unbekannt, ursprünglich in der Kollektion der Villa Albani, nach 1798 in Paris im Museé Napoléon, seit 1816 in der Münchner Glyptothek. Original Schriftquellen:
Isokrates 15 (Antidosis), 109f; Cornelius Nepos,Timotheos 2,2; Pausanias 1, 8. 2; 9, 16, 2. Original Datierung: Griech. Original: 374-370 v. Chr. Röm. Kopie: julisch-claudisch Deutung und historischer Kontext:
Eine römische Kopie aus pentelischen Marmor. Original aus Bronze stammt vermutlich vom griechischen Bildhauer Kephisodot. Eirene – Göttin des Friedens hält Ploutos (Reichtum), auf Grund des Größenverhältnisses als Attribut konzipiert, in ihrem Arm. Das Original stand frei im Westen der Athener Agora. In Athen wurde am Anfang des 4. Jh. der Eirene Kult eingeführt, im Zusammenhang mit dem Friedenskongress in Sparta 374 v. Chr. Aus diesem Anlass war vermutlich die Statue gelobt. Auf der Agora fanden auch die Kultpraktiken statt. Eine Variation der Gruppe besteht aus Eirene und einem Füllhorn in ihrer Linken. Vergleich:
Es existieren weitere Torsorepliken, die das Standmotiv, die Tracht und die Faltenführung wiederholen (ausführliche Behandlung siehe la Rocca 1974). Ähnliche Darstellung auf einer Panathenäischen Amphore aus Eretria von einer weiblichen Figur mit einem Kind auf dem Arm (la Rocca 1974 Fig.20-23) Gewandvergleich mit den Karyatiden des Erechtheion (Vierneisel-Schlörb 1979). Eine Figur des Knaben im gleichen Haltungsmotiv wurde in Piräus gefunden (Athen, NM 175). Literatur:
B. Vierneisel-Schlörb, Glyptothek München. Katalog der Skulp-turen, Band II Klassische Skulpturen des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. (München 1979) 255, Kat. 25, Abb. 119-127. E. la Rocca, Eirene e Ploutos, JdI 89, 1974, 112-136. A. Furtwängler – F. Wolters, Beschreibungen Glypthotek Mün-chen (1910) Kat. 219. A. Furtwängler, München, Glyptothek, 100 Tafeln (München 1903) 38. E. Simon, Eirene und Pax: Friedensgöttinen der Antike (Stuttgart 1988).
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de