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Bogenschütze, Figur V vom Ostgiebel des Aphaia-Tempels
Name: Bogenschütze, Figur V vom Ostgiebel des Aphaia-Tempels Inventarnummer: 35 Beschreibung:
Eine unterlebensgroße bekleidete männliche Figur. Es fehlen die drei mittleren Zehen des linken Fußes und der Bogen. Die Figur ist hockend dargestellt. Nur die linke Ferse und der rechte Vorderfuß berühren den Boden. Das rechte Knie ist durch eine Stütze mit der Plinthe verbunden. Das linke Bein ist vorgetreckt und leicht angewinkelt, das rechte ist eingezogen. Der linke Arm ist nach vorne gestreckt, der rechte ist angehoben und angewinkelt, um den Bogen zu spannen. Der Oberkörper ist dabei zurückge-lehnt. Die Figur trägt einen Brustpanzer und darunter ein Untergewand. Am Kopf befindet sich ein runder Helm mit Nackenschutz. An der Strin ist ein Löwengesicht angebracht, der mit seinem Oberkiefer die Stirn der Figur umrahmt. Original AO: München, Glyptothek, Inv. 84 Original FO: Aigina, Griechenland, Aphaia-Tempel 1811. Original Schriftquellen: Pindar, 5. Istmische Ode (Herakles, Aegineten und Troja) Original Datierung: 490-480 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Marmorskulptur vom Ostgiebel des dorischen Peripteros (6x12) im Aphaiaheiligtum in Aigina. Dem Mythos nach war Aphaia eine weibliche Gottheit, die in Kreta Britomatis genannt wurde und eine Freundin der Artemis war (Welter 1938, 71). Sie landete in Aigina, nachdem sie vor König Minos floh. Seitdem bekam sie ein eigenes Heiligtum auf der Insel. Ein anderer Mythos verbin-den Aphaia mit dem Zeus Aphesios von Megara (Welter 1938, 73f). Auf dem Westgiebel wurden Kampfszenen, die in der Mitte von Athena geteilt wurden, dargestellt. Dieser Bogeschütze wurde aufgrund seines Löwenkopfhelms als Herakles identifiziert. Das Thema der beiden Giebel gehört in den trojanischen Sagenkreis. Auf dem Ostgiebel ist der erste Aikaidenfeldzug gegen Troja von Herakles und Telamon dargestellt. Telamon war Vater des Aias und der Sohn des Aiakos, des Ahnherrn von Aigina (Ohly 1972, 60f). Jede Giebelfigur ist rundplastisch gearbeitet, ursprünglich wurden auch Details aus Metall angebracht, die Einlassungen sind noch an den Figuren zu erkennen. Vergleich:
Darstellung des gepanzerten Herakles mit Keule und mit Helm in der Form eines Löwenkopfes auf einer Hydria in Bonn, Akademisches Kunstmuseum, Inv. 77a; gerüsteter Herakles auf der rf Schale des Ödipus-Maler in München, Museum antiker Klein-kunst, Inv. 2648; sitzender Herakles im Chiton und Löwenfell auf dem Tondo der Alkyoneus Schale, Schweiz, Privatsammlung, Beazley Archive Nr. 401; Sitzhaltung direkt mit dem Bogenschützen (XI) vom Westgiebel vergleichbar. Literatur:
G. Welter, Aigina (Berlin 1938) Abb. 77. D. Ohly, Glyptothek München: griechische und römische Skulp-turen (München 1972) 62, Taf. 27. A. Furtwängler, Die Aegineten der Glyptothek König Lüdwigs I. (München 1906) 83, Taf. 10. D. Ohly, Die Aegineten I. Die Ostgiebelgrupppe (München 1976) 60-74, Taf. 30-34, 75. H. Knell, Mythos und Polis (Darmstadt 1990) 68-78, Abb. 108. U. Sinn, Aphaia und die „Aegineten“. Zur Rolle des Aphaiahei-ligtums im religiösen und gesellschaftlichen Leben der Insel Aegina, AM 102, 1987, 131-167, Taf. 12-13.
Eine unterlebensgroße bekleidete männliche Figur. Es fehlen die drei mittleren Zehen des linken Fußes und der Bogen. Die Figur ist hockend dargestellt. Nur die linke Ferse und der rechte Vorderfuß berühren den Boden. Das rechte Knie ist durch eine Stütze mit der Plinthe verbunden. Das linke Bein ist vorgetreckt und leicht angewinkelt, das rechte ist eingezogen. Der linke Arm ist nach vorne gestreckt, der rechte ist angehoben und angewinkelt, um den Bogen zu spannen. Der Oberkörper ist dabei zurückge-lehnt. Die Figur trägt einen Brustpanzer und darunter ein Untergewand. Am Kopf befindet sich ein runder Helm mit Nackenschutz. An der Strin ist ein Löwengesicht angebracht, der mit seinem Oberkiefer die Stirn der Figur umrahmt. Original AO: München, Glyptothek, Inv. 84 Original FO: Aigina, Griechenland, Aphaia-Tempel 1811. Original Schriftquellen: Pindar, 5. Istmische Ode (Herakles, Aegineten und Troja) Original Datierung: 490-480 v. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Marmorskulptur vom Ostgiebel des dorischen Peripteros (6x12) im Aphaiaheiligtum in Aigina. Dem Mythos nach war Aphaia eine weibliche Gottheit, die in Kreta Britomatis genannt wurde und eine Freundin der Artemis war (Welter 1938, 71). Sie landete in Aigina, nachdem sie vor König Minos floh. Seitdem bekam sie ein eigenes Heiligtum auf der Insel. Ein anderer Mythos verbin-den Aphaia mit dem Zeus Aphesios von Megara (Welter 1938, 73f). Auf dem Westgiebel wurden Kampfszenen, die in der Mitte von Athena geteilt wurden, dargestellt. Dieser Bogeschütze wurde aufgrund seines Löwenkopfhelms als Herakles identifiziert. Das Thema der beiden Giebel gehört in den trojanischen Sagenkreis. Auf dem Ostgiebel ist der erste Aikaidenfeldzug gegen Troja von Herakles und Telamon dargestellt. Telamon war Vater des Aias und der Sohn des Aiakos, des Ahnherrn von Aigina (Ohly 1972, 60f). Jede Giebelfigur ist rundplastisch gearbeitet, ursprünglich wurden auch Details aus Metall angebracht, die Einlassungen sind noch an den Figuren zu erkennen. Vergleich:
Darstellung des gepanzerten Herakles mit Keule und mit Helm in der Form eines Löwenkopfes auf einer Hydria in Bonn, Akademisches Kunstmuseum, Inv. 77a; gerüsteter Herakles auf der rf Schale des Ödipus-Maler in München, Museum antiker Klein-kunst, Inv. 2648; sitzender Herakles im Chiton und Löwenfell auf dem Tondo der Alkyoneus Schale, Schweiz, Privatsammlung, Beazley Archive Nr. 401; Sitzhaltung direkt mit dem Bogenschützen (XI) vom Westgiebel vergleichbar. Literatur:
G. Welter, Aigina (Berlin 1938) Abb. 77. D. Ohly, Glyptothek München: griechische und römische Skulp-turen (München 1972) 62, Taf. 27. A. Furtwängler, Die Aegineten der Glyptothek König Lüdwigs I. (München 1906) 83, Taf. 10. D. Ohly, Die Aegineten I. Die Ostgiebelgrupppe (München 1976) 60-74, Taf. 30-34, 75. H. Knell, Mythos und Polis (Darmstadt 1990) 68-78, Abb. 108. U. Sinn, Aphaia und die „Aegineten“. Zur Rolle des Aphaiahei-ligtums im religiösen und gesellschaftlichen Leben der Insel Aegina, AM 102, 1987, 131-167, Taf. 12-13.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de