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Aphrodite Braschi
Name: Aphrodite Braschi Inventarnummer: 170 Beschreibung:
Es handelt sich bei der Statue um eine nackte, weibliche Figur in leichter Unterlebensgröße, die auf einer runden Plinthe steht. Der Kopf ist leicht nach rechts geneigt. Ihr Haar trägt sie in leichten Wellen zum Hinterkopf geführt. Die rechte Hand hat sie leicht angewinkelt und verdeckt mit der Hand ihre Scham; in der linken Hand hält sie ihr Gewand, dass sie über eine Hydria am Boden gleiten lässt. Am Oberarm trägt sie einen Armreif. Die Figur steht im Kontrapost, wobei das rechte Bein ihr Standbein und das linke Bein ihr Spielbein ist. Dieses ist leicht nach hinten versetzt, so dass die Ferse den Boden nicht berührt. Original AO: München, Glyptothek Inv. Gl 258 Original FO:
Rom, beim antiken Hafen bei Fiumcino gefunden, 1811 durch J. M. Wagner für die Sammlung Braschi angekauft. Original Schriftquellen:
Plin. Nat. 34,50. Datierung der Aphrodite Knidia (364-1 v. Chr.) Plin. Nat. 36,20. Beschreibung der Aphrodite Knidia. Weitere Erwähnungen der Knidia und Praxitiles als Bildhauer: Luk. 10; Him. Or. 64,4; Anth. Graec. 16,159. 160. 161. 162.163. 165. 166. 168. 169. 170. Original Datierung: Letztes Viertel 1. Jh. v. Chr. – Erstes Viertel 1. Jh. n. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Es handelt sich bei der Skulptur um eine Abwandlung der Aphrodite Knidia des Praxiteles, von der sie sich u.a. durch ihre leichte Unterlebensgröße unterscheidet. Das berühmte Vorbild wurde im 4. Jh. v. Chr. für den Tempel der Aphrodite Euploia in Knidos geschaffen. Das klassische Original der Statue hat sich nicht erhalten, die hohe Anzahl an Kopien und Abwandlungen, wie die Aphrodite Braschi, geben allerdings Auskunft über das Aussehen der Knidia. Aufgestellt war das Standbild nach Auskunft der Schriftquellen zuerst in einer Ädikula, ab hellenistischer Zeit dann wahrscheinlich in einem eigens für sie erbauten Rundtempel, der auch archäologisch innerhalb des Heiligtums nachgewiesen wurde. Diverse römische Wandmalereien, sowie die Aufstellung einer Kopie in einem Rundtempel innerhalb der Villa Hadriana in Tivoli stützen diese Vermutung. Die Knidische Aphrodite gilt als erste weibliche Statue, die vollständig nackt dargestellt wurde. Als Momentaufnahme wird der Augenblick gezeigt, in dem die Göttin ihr Gewand abgelegt hat und es über die Hydria am Boden gleiten lässt. Das profane Motiv der Frau beim Bade wurde hier für eine mythologische Figur verwendet. Mythologisch wäre das Motiv des reinigenden Bades vermutlich im Zusammenhang mit dem Parisurteil zu verorten. Vergleich:
Vergleichbar vom Haltungsmotiv und dem statuarischen Aufbau sind die Venus Colonna (Rom, Vatikanische Museen Inv. 812) und die Knidia Belvedere (Rom, Vatikanische Museen Inv. 4260). Weitere Kopien der Knidia sind z.B. in Rom, Museo Torlonia Inv. 106; Rom, Museo Nazionale Romano Inv. 113266; Florenz, Palazzo Pitti, Galleria Palatina, Galleria delle Sculture Inv. OdA,1911,670; Ostia, Archäologisches Museum Inv. 1378. (Auflistung von insges. 335 Kopien in unterschiedlichen Gattung inkl. Literatur bei Corso 2007, Anm. 8.) Direkte Kopien der Aphrodite Braschi finden sich in zwei Statuetten aus Marmor. Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Skulpturensammlung Inv. Hm 139 (ehem. Rom, Sammlung Chigi); Karlsruhe, Badisches Landesmuseum Inv. 63/22. Literatur:
A. Corso, The Cnidian Aphrodite, in: I. Jenkins - G. B. Waywell (Hrsg.), Sculptors and Sculpture of Caria and the Dodecannese (London 1997) 91-98. A. Corso, The Art of Praxiteles II. The Mature Years (Rom 2007) 9-187. C. M. Havelock, The Aphrodite of Knidos and her Successors (Ann Arbor 1995). B. Hinz, Aphrodite. Geschichte einer abendländischen Passion (Wien 1998). Ad. Michaelis, The Cnidian Aphrodite of Praxiteles, JHS 8, 1887, 324-355. M. Seifert (Hrsg.), Aphrodite. Herrin des Krieges. Göttin der Liebe (Mainz am Rhein 2009). B. Vierneisel-Schlörb, Glyptothek München, Katalog der Skulpturen II. Klassische Skulpturen des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. (München 1979) 323-352 Taf. 158-164.
Es handelt sich bei der Statue um eine nackte, weibliche Figur in leichter Unterlebensgröße, die auf einer runden Plinthe steht. Der Kopf ist leicht nach rechts geneigt. Ihr Haar trägt sie in leichten Wellen zum Hinterkopf geführt. Die rechte Hand hat sie leicht angewinkelt und verdeckt mit der Hand ihre Scham; in der linken Hand hält sie ihr Gewand, dass sie über eine Hydria am Boden gleiten lässt. Am Oberarm trägt sie einen Armreif. Die Figur steht im Kontrapost, wobei das rechte Bein ihr Standbein und das linke Bein ihr Spielbein ist. Dieses ist leicht nach hinten versetzt, so dass die Ferse den Boden nicht berührt. Original AO: München, Glyptothek Inv. Gl 258 Original FO:
Rom, beim antiken Hafen bei Fiumcino gefunden, 1811 durch J. M. Wagner für die Sammlung Braschi angekauft. Original Schriftquellen:
Plin. Nat. 34,50. Datierung der Aphrodite Knidia (364-1 v. Chr.) Plin. Nat. 36,20. Beschreibung der Aphrodite Knidia. Weitere Erwähnungen der Knidia und Praxitiles als Bildhauer: Luk. 10; Him. Or. 64,4; Anth. Graec. 16,159. 160. 161. 162.163. 165. 166. 168. 169. 170. Original Datierung: Letztes Viertel 1. Jh. v. Chr. – Erstes Viertel 1. Jh. n. Chr. Deutung und historischer Kontext:
Es handelt sich bei der Skulptur um eine Abwandlung der Aphrodite Knidia des Praxiteles, von der sie sich u.a. durch ihre leichte Unterlebensgröße unterscheidet. Das berühmte Vorbild wurde im 4. Jh. v. Chr. für den Tempel der Aphrodite Euploia in Knidos geschaffen. Das klassische Original der Statue hat sich nicht erhalten, die hohe Anzahl an Kopien und Abwandlungen, wie die Aphrodite Braschi, geben allerdings Auskunft über das Aussehen der Knidia. Aufgestellt war das Standbild nach Auskunft der Schriftquellen zuerst in einer Ädikula, ab hellenistischer Zeit dann wahrscheinlich in einem eigens für sie erbauten Rundtempel, der auch archäologisch innerhalb des Heiligtums nachgewiesen wurde. Diverse römische Wandmalereien, sowie die Aufstellung einer Kopie in einem Rundtempel innerhalb der Villa Hadriana in Tivoli stützen diese Vermutung. Die Knidische Aphrodite gilt als erste weibliche Statue, die vollständig nackt dargestellt wurde. Als Momentaufnahme wird der Augenblick gezeigt, in dem die Göttin ihr Gewand abgelegt hat und es über die Hydria am Boden gleiten lässt. Das profane Motiv der Frau beim Bade wurde hier für eine mythologische Figur verwendet. Mythologisch wäre das Motiv des reinigenden Bades vermutlich im Zusammenhang mit dem Parisurteil zu verorten. Vergleich:
Vergleichbar vom Haltungsmotiv und dem statuarischen Aufbau sind die Venus Colonna (Rom, Vatikanische Museen Inv. 812) und die Knidia Belvedere (Rom, Vatikanische Museen Inv. 4260). Weitere Kopien der Knidia sind z.B. in Rom, Museo Torlonia Inv. 106; Rom, Museo Nazionale Romano Inv. 113266; Florenz, Palazzo Pitti, Galleria Palatina, Galleria delle Sculture Inv. OdA,1911,670; Ostia, Archäologisches Museum Inv. 1378. (Auflistung von insges. 335 Kopien in unterschiedlichen Gattung inkl. Literatur bei Corso 2007, Anm. 8.) Direkte Kopien der Aphrodite Braschi finden sich in zwei Statuetten aus Marmor. Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Skulpturensammlung Inv. Hm 139 (ehem. Rom, Sammlung Chigi); Karlsruhe, Badisches Landesmuseum Inv. 63/22. Literatur:
A. Corso, The Cnidian Aphrodite, in: I. Jenkins - G. B. Waywell (Hrsg.), Sculptors and Sculpture of Caria and the Dodecannese (London 1997) 91-98. A. Corso, The Art of Praxiteles II. The Mature Years (Rom 2007) 9-187. C. M. Havelock, The Aphrodite of Knidos and her Successors (Ann Arbor 1995). B. Hinz, Aphrodite. Geschichte einer abendländischen Passion (Wien 1998). Ad. Michaelis, The Cnidian Aphrodite of Praxiteles, JHS 8, 1887, 324-355. M. Seifert (Hrsg.), Aphrodite. Herrin des Krieges. Göttin der Liebe (Mainz am Rhein 2009). B. Vierneisel-Schlörb, Glyptothek München, Katalog der Skulpturen II. Klassische Skulpturen des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. (München 1979) 323-352 Taf. 158-164.
Sammlung: Gipsabgusssammlung
Die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickende Sammlung umfasst berühmte Werke der antiken Plastik, Gipsabgüsse antiker Skulpturen, Reliefs, Portraits und Kleinkunst aus einem Zeitraum, der sich von der Epoche der griechischen Archaik, über die Klassik und den Hellenismus bis in die römische Zeit erstreckt. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen bei griechischer und hellenistischer Skulptur sowie römischen Portraits.
Kontakt:
Frau Jun.-Prof. Fanny Opdenhoff
Fakultät für Geisteswissenschaften
Edmund-Siemers-Allee 1- Westflügel
20146 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9037
E-Mail: fanny.opdenhoff@uni-hamburg.de