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Büste Emil Wolff
Inventarnummer: Inv.-Nr. 01-07 Künstler: Edwin Scharff Titel: Büste Emil Wolff Technik / Material: Bronze Datierung: 1950 Maße: 30 x 20,5 x 24 cm Standort: Campus VMP Kommentar:
Die Büste zeigt Emil Wolff, Professor für englische Sprache und Kultur an der Universität Hamburg von 1919 bis 1949. Diese Zeitspanne, während der Wolff auch Dekan, Rektor und Prorektor war, umfasst sowohl die Gründungs- als auch die NS-Jahre. Wolff hat sich immer wieder für die Freiheit wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens eingesetzt, verfolgte Mitarbeiter unterstützt und als erster Rektor nach dem Zweiten Weltkrieg auch die Entnazifizierung mit angestoßen. So wurde auch bereits 1950, noch zu seinen Lebzeiten, eine Büste bei dem in Hamburg geschätzten Künstler Edwin Scharff in Auftrag gegeben. Ohne Amtstracht und im Ausschnitt ganz auf das Gesicht konzentriert, vermittelt die Büste eine ebenso persönliche wie intellektuelle Memoria, die durch die Aufstellung in einer Sockelnische einen ehrwürdigen Platz besetzt. Der Blick Wolffs fiel ehemals auf ein Gegenüber, die Büste Albert Wigands, Professor für Meteorologie und Vorreiter des Nationalsozialismus an der Universität. Seine Büste, 1932 von Studenten als Dank "ihrem Führer" aufgestellt, wurde gemeinsam mit der Büste Wolffs 1968 wegen der Studentenunruhen in die Hochschule für Bildende Künste verbracht und kehrten gemeinsam 1981 in die Wandelhalle zurück. Im Gegensatz zu Wigand, der 2007 von Studenten aus Protest gewaltsam entfernt wurde, behauptet Wolff seinen Ehrenplatz ungestört. Signatur / Beschriftung: Sockelinschrift: "EMIL WOLFF" Literatur:
Reden, gehalten bei der Feier der Wiedereröffnung am 6. November 1945 in der Musikhalle. Von Heinrich Landahl und Emil Wolff, Hamburg 1946.
Rainer Nicolaysen (Hg): Kontinuität im Neubeginn. Reden der Zentralen Veranstaltung der Universität Hamburg am 6. November 2015 anlässlich des 70. Jahrestags ihrer Wiedereröffnung 1945 (= Hamburger Universitätsreden, N. F. 22), Hamburg 2015.
Lüthje, Jürgen (Hg.): Das Vorlesungsgebäude in Hamburg 1911-2004. Festschrift aus Anlass der Neugestaltung des Hauptgebäudes der Universität Hamburg, Hamburg 2004.
Lüthje, Jürgen (Hg.): Universität im Herzen der Stadt. Eine Festschrift für Dr. Hannelore und Prof. Dr. Helmut Greve, Hamburg 2002.
Kunstgeschichtlichem Seminar (Hg.): Kunst an der Universität Hamburg: ein Inventar, Hamburg 1991.
Guhl, Anton: E. Wolff, in: Kopitzsch, Franklin; Brietzke, Dirk (Hg.): Hamburgische Biografie. Personenlexikon, Bd. 6, Göttingen 2012, S. 378-380.
Gutbrod, Helga (Hg.): Edwin Scharff: 1887 – 1955. "Form muß alles werden", Köln 2012.
Guhl, Anton: Entlassung, Entnazifizierung, Rehabilitierung?: Die Philosophische Fakultät der Hamburger Universität zwischen Bruch und Kontinuität nach 1945, in: 100 Jahre Germanistik in Hamburg. Traditionen und Perspektiven (= Hamburger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte, Bd. 19), hrsg. von Myriam Richter und Mirko Nottscheid, Berlin/Hamburg 2011, S.261-280.
Iris Wenderholm/ Christina Posselt-Kuhli (Hg.): Kunstschätze und Wissensdinge. Eine Geschichte der Universität Hamburg in 100 Objekten, Petersberg 2019, Kat. 46, S. 172-175 (Nereida Baum) Rechtsstatus: All rights reserved.
Die Büste zeigt Emil Wolff, Professor für englische Sprache und Kultur an der Universität Hamburg von 1919 bis 1949. Diese Zeitspanne, während der Wolff auch Dekan, Rektor und Prorektor war, umfasst sowohl die Gründungs- als auch die NS-Jahre. Wolff hat sich immer wieder für die Freiheit wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens eingesetzt, verfolgte Mitarbeiter unterstützt und als erster Rektor nach dem Zweiten Weltkrieg auch die Entnazifizierung mit angestoßen. So wurde auch bereits 1950, noch zu seinen Lebzeiten, eine Büste bei dem in Hamburg geschätzten Künstler Edwin Scharff in Auftrag gegeben. Ohne Amtstracht und im Ausschnitt ganz auf das Gesicht konzentriert, vermittelt die Büste eine ebenso persönliche wie intellektuelle Memoria, die durch die Aufstellung in einer Sockelnische einen ehrwürdigen Platz besetzt. Der Blick Wolffs fiel ehemals auf ein Gegenüber, die Büste Albert Wigands, Professor für Meteorologie und Vorreiter des Nationalsozialismus an der Universität. Seine Büste, 1932 von Studenten als Dank "ihrem Führer" aufgestellt, wurde gemeinsam mit der Büste Wolffs 1968 wegen der Studentenunruhen in die Hochschule für Bildende Künste verbracht und kehrten gemeinsam 1981 in die Wandelhalle zurück. Im Gegensatz zu Wigand, der 2007 von Studenten aus Protest gewaltsam entfernt wurde, behauptet Wolff seinen Ehrenplatz ungestört. Signatur / Beschriftung: Sockelinschrift: "EMIL WOLFF" Literatur:
Reden, gehalten bei der Feier der Wiedereröffnung am 6. November 1945 in der Musikhalle. Von Heinrich Landahl und Emil Wolff, Hamburg 1946.
Rainer Nicolaysen (Hg): Kontinuität im Neubeginn. Reden der Zentralen Veranstaltung der Universität Hamburg am 6. November 2015 anlässlich des 70. Jahrestags ihrer Wiedereröffnung 1945 (= Hamburger Universitätsreden, N. F. 22), Hamburg 2015.
Lüthje, Jürgen (Hg.): Das Vorlesungsgebäude in Hamburg 1911-2004. Festschrift aus Anlass der Neugestaltung des Hauptgebäudes der Universität Hamburg, Hamburg 2004.
Lüthje, Jürgen (Hg.): Universität im Herzen der Stadt. Eine Festschrift für Dr. Hannelore und Prof. Dr. Helmut Greve, Hamburg 2002.
Kunstgeschichtlichem Seminar (Hg.): Kunst an der Universität Hamburg: ein Inventar, Hamburg 1991.
Guhl, Anton: E. Wolff, in: Kopitzsch, Franklin; Brietzke, Dirk (Hg.): Hamburgische Biografie. Personenlexikon, Bd. 6, Göttingen 2012, S. 378-380.
Gutbrod, Helga (Hg.): Edwin Scharff: 1887 – 1955. "Form muß alles werden", Köln 2012.
Guhl, Anton: Entlassung, Entnazifizierung, Rehabilitierung?: Die Philosophische Fakultät der Hamburger Universität zwischen Bruch und Kontinuität nach 1945, in: 100 Jahre Germanistik in Hamburg. Traditionen und Perspektiven (= Hamburger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte, Bd. 19), hrsg. von Myriam Richter und Mirko Nottscheid, Berlin/Hamburg 2011, S.261-280.
Iris Wenderholm/ Christina Posselt-Kuhli (Hg.): Kunstschätze und Wissensdinge. Eine Geschichte der Universität Hamburg in 100 Objekten, Petersberg 2019, Kat. 46, S. 172-175 (Nereida Baum) Rechtsstatus: All rights reserved.
Sammlung: Kunstsammlung der Universität Hamburg
Die Kunstsammlung der Universität Hamburg umfasst über 200 Arbeiten von etwa 190 Künstlerinnen und Künstlern. Den größten Teil bilden Reliefs und Plastiken aus Bronze und Gemälde aus der Zeit der 1950er bis 1980er Jahre. Diese Werke vermitteln einen sehr guten Eindruck von einer vielfältigen und lebendigen Kunst im öffentlichen Raum in der der wechselvollen Geschichte des vergangenen Jahrhunderts.
Kontakt:
Abteilung 2 - Kommunikation und Marketing
Martin-Luther-King-Platz 2
20146 Hamburg
Tel.: -49 40 42838-6822
E-Mail: rene.rackow@uni-hamburg.de